Ein Beitrag von Lothar Ranta
Saarlouis-Fraulautern. Im gut besuchten Vereinshaus Fraulautern fand die Verleihung des saarländischen Heimatpreises 2020 des Landesverbandes Saarwald-Verein statt.
Allein wegen der Korona bedingten Abstandshaltungen waren nicht so viele Besucher wie in den vergangenen Jahren anwesend aber doch zufrieden stellend. Umso herzlicher waren die Begrüßungen des Landesvorsitzenden Aribert von Pock und die Ansprache des Präsidenten, Dr. Christian Ege, beide im Vorstand des Saarwald-Vereins. Besonders wurde der Schirmherr, Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes begrüßt, der sich als Schirmherr für die Einladung bedankte.
Der vor über 35 Jahren begründete Heimatpreis wurde wieder neu ausgeschrieben und stellt die Frage: Was bedeutet Heimat im Saarland im Herzen Europas?
Die Preise würdigen die Schaffenskraft von Menschen, Gruppen oder Einrichtungen, die sich um besondere Bräuche, Traditionen oder Orte im Saarland und dem angrenzenden Europa kümmern. Ausdrücklich wird auf das Generationsübergreifende Wert gelegt, da jede Generation die Begriffe Heimat und Saarland anders erlebt.
Die neun Kuratoriumsmitglieder machten es sich nicht einfach, aus 70 eingereichten Vorschlägen den Heimatpreis für die Preisträger in den drei Kategorien: Personen, Gruppen und Junge Leute zu ermitteln.
Kategorie 1: Personen, erforschen und zu bewahren für die nächste Generation. Für diese Gruppe, die die Heimat erforscht und für die nächste Generation bewahrt, ging der Preis an „Captain Maggi“. Maggi ist Saarland. Die Gruppe hat 2017 eine Kunstfigur, einen „Saarfluencer“ der um seine Heimat kämpft, erschafft. Sie setzt sich dafür ein, dass die bekannte Würzsauce der saarländischen Kochkultur im Original erhalten bleibt. Über Sozial Media präsentiert er immer neue Abenteuer aus dem saarländischen Zeitgeschehen. Das Motto der Gruppe ist: Liebe die Heimat Saarland und setze dich als Superheld ein.
Kategorie 2: Gruppen, die eine Tradition erlebbar machen und wach halten.
Der Preis ging an die Arbeitsgemeinschaft der Walhauser Vereine für die beliebten Walhauser Köhlertage. Sie finden alle fünf Jahre statt. In Kohlenmeilern werden in einem Zeitraum von 14 Tagen nach alter Handwerksart Holzkohle in einem Kohlenmeiler hergestellt wird. Das ganze Dorf mit 20.000 Besuchern feiert gemeinsam dieses Ereignis. Über zehn Vereine beteiligen sich in eine Arbeitsgemeinschaft für die Köhlertage. Der nächste findet 2023 statt. Das Motto der Gruppe ist: Mit großer Hilfsbereitschaft und dem Meilengeist zu einem großartigen Heimaterlebnis.
Kategorie 3: Junge Leute, die das Lebensgefühl ihrer Heimat festhalten und neu interpretieren für die Zukunft. Der Preis ging an den Jugendclub Habkirchen. Er wurde 2015 von 12 Jugendlichen wieder eröffnet und wählte 2019 einen neuen Vorstand. Ihre Aktivitäten im Bliesgau reichen bis nach Frankreich. Mit Kirwespielen, Faschings-After Show oder Disco Feten, am Weihnachtsmarkt oder bei der Renovierung des Odilienbrunnens bietet der Jugendclub allen Jugendlichen attraktive Veranstaltungen innerhalb der Ortsgemeinschaft. Das Motto des Jugendclubs: Die nächste Generation gestaltet ihre Heimat im Saarland.
Für Umweltminister Reinhold Jost war es eine besondere Ehre und er freute sich, den Gruppen persönlich die Gewinne und die „Trophäe“ zu überreichen.
Die Moderatoren Susanne Wachs und Marie-Elisabeth Denzer, beide auch Mitglieder des Kuratorium, führten publikumswirksam durch das abwechslungsreiche Programm des generationsübergreifenden Heimatpreises.