Die Landeshauptstadt Saarbrücken präsentiert am Sonntag, 2. Juni, um 11 Uhr in Kooperation mit dem Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass eine zweiteilige Filmdokumentation, die im Auftrag des Landesinstituts für Pädagogik und Medien entstanden ist.
Am Sonntag, 5. Mai, jährte sich der Todestag des saarländischen Schriftstellers Ludwig Harig zum ersten Mal. Der ehemalige Lehrer wurde 1927 in Sulzbach geboren und lebte dort bis zu seinem Tod 2018. Im Jahr 1993 hatte ihn das Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Saarlandes zum Ehrenprofessor ernannt.
Zweiteilige Dokumentation über das Leben des Schriftstellers
Im ersten Teil „Ludwig Harig – Weltpoet aus Sulzbach“ erläutert der Schriftsteller seine ganz eigene Schreibtechnik. Er fügte Augenblickseinfälle, Fundstücke und Zitate im Stil der klassischen Moderne zu einem präzise rhythmisierten Sprachspiel zusammen. Es sind die letzten Filmaufnahmen mit Ludwig Harig überhaupt. Der zweite Teil „Ich kann nichts ungeschehen machen. Ich kann nur davon erzählen“ konzentriert sich auf seinen Roman „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“ über seine Kindheit und Jugend während der NS-Zeit. Schonungslos beschreibt Harig darin die Verführung und die Selbstradikalisierung durch den Nationalsozialismus, aber auch seine Befreiung von der faschistischen Ideologie. Mit weitgehend unveröffentlichten Bildern wird die Atmosphäre in der kleinen Industriestadt Sulzbach in den 1930er Jahren eingefangen und die Familiengeschichte Harigs rekonstruiert.
Die lebendigen Texte Harigs haben auch heute noch einen aktuellen Bezug. Seine Hörspiele werden immer wieder gesendet, sein 1990 erschienener Roman „Weh dem, der aus der Reihe tanzt“ ist Pflichtlektüre in saarländischen Gymnasien. Das Saarländische Staatstheater bereitet eine Bühnenfassung des Romans vor.
Die beiden Filmemacher Professor Karl Prümm (Buch und Regie) und Herbert Stang (Kamera, Ton und Schnitt) sind bei der Sonntagsmatinée dabei. Der Eintritt ist frei.