Der Springerpool im CaritasKlinikum Saarbrücken hat sich etabliert und die Nachfrage steigt
Wer in der Pflege arbeitet, ist meist mit einem festen Schicht-System konfrontiert – dieser lässt sich jedoch nicht immer mit dem Alltag der Mitarbeitenden vereinbaren. „Als ich Mutter geworden bin, wusste ich, dass es schwierig sein wird mit dem normalen Dienstplan, der um kurz nach 6 Uhr beginnt“, blickt Isabelle Zimmer zurück. „Ich wollte unbedingt in meinem Job bleiben und dachte mir, dass es doch eine Lösung geben muss.“ Bei der Pflegedirektion des CaritasKlinikums Saarbrücken stieß die 31-Jährige direkt auf Interesse: Der Springer-Pool wurde ins Leben gerufen. „Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Pflege von Angehörigen, Rückkehrmöglichkeiten nach der Elternzeit oder ein Studium – es gibt viele Gründe, warum Pflegekräfte nur zu bestimmten Zeiten arbeiten können“, erklärt Pflegedienstleiterin Silvia Mauer, die den Pool mit aufgebaut hat.
Die Mitarbeitenden im Springerpool können über ihre Arbeitszeiten mitbestimmen und werden dann je nach Bedarf auf die Stationen verteilt. „Um trotz wechselnden Einsatzorten eine Zugehörigkeit herzustellen, wird jeder Mitarbeiter einer ‚Heimat-Station‘ zugeordnet“, erklärt Silvia Mauer. Der Einsatz erfolgt dann nach Möglichkeit innerhalb der Häuser und Fachrichtungen, damit es keine permanenten Wechsel gibt.
Isabelle Zimmer arbeitet von Anfang an im Springerpool mit – derzeit mit einer 75-Prozent-Stelle, die sie in Gleitzeit ausfüllen kann. Ihre Heimat-Station ist die Neurologie. „Meistens bin ich um 8 Uhr da“, erzählt die 31-Jährige. „Dann entscheidet sich, wo ich an dem Tag arbeite. Dadurch, dass wir an verschiedenen Stellen eingesetzt werden, haben wir auch viel Fachwissen, was auch wiederrum den anderen Stationen zugutekommt. Es ist toll, dass ich meinen Job, den ich ja liebe, mit meinem privaten Familienalltag vereinbaren kann.“
Sabrina Theis ist seit knapp drei Jahren im CaritasKlinikum. „Ich hatte zuvor in verschiedenen Krankenhäusern und in der Jugendhilfe gearbeitet, aber als mein Sohn in die Schule kam, wollte ich mich nochmal neu orientieren. Allerdings war klar, dass die meisten Schicht-Modelle für mich nicht passen, also habe ich einfach in meiner Bewerbung geschrieben, dass ich nur zu bestimmten Zeiten arbeiten kann – und war dann ganz erstaunt, dass mir ein Modell angeboten wurde, in dem ich so arbeiten kann, wie es für mich passt.“
Ihre Heimat ist die Kardiologie. „Wenn man länger nicht mehr auf einer bestimmten Station war, muss man natürlich manchmal nachfragen, aber die Basics sind überall gleich und es ist auch eine Bereicherung, überall etwas dazu zu lernen. Ich bin dankbar, dass ich so flexibel arbeiten kann. Ich lerne hier meinen Job nochmal ganz neu kennen. Wir erfahren eine unglaubliche Wertschätzung und Dankbarkeit, wenn wir zur Entlastung auf die Station kommen – auch von den Patienten.“
„Der Springerpool ist inzwischen fester Bestandteil des Pflegepersonalmanagements“, bilanziert Silvia Mauer. „Derzeit haben wir 35 Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen im Team und die Nachfrage steigt.“ Vom Mini-Job bis zur Vollzeit-Stelle ist alles möglich. Jeweils für drei Monate im Voraus können die Springer bei ihren Dienstplänen mitbestimmen und sind dabei nicht ans Schichtsystem gebunden.
Regelmäßig findet ein Austausch mit allen Pool-Mitarbeitenden und der Pflegedirektion statt. Bei neuen Mitarbeitern gibt es ein Einarbeitungs-Konzept. Da Isabelle Zimmer seit Beginn dabei ist, kümmert sie sich gern um die Einarbeitung der „Neuen“ – so auch bei Sabrina Theis: „Sie hat mir alles gezeigt, das war sehr hilfreich“, sagt die 39-Jährige.
Seit ein paar Monaten gibt es jetzt zusätzlich noch einen Springerpool für die Funktionsdienste im OP-, Intensiv- und ambulanten Bereich. „Insgesamt hat sich die Einrichtung der Springerpools definitiv bewährt“, erklärt Pflegedienstleiterin Silvia Mauer. „Wir können damit nicht nur den speziellen Bedürfnissen einzelner Mitarbeiter gerecht werden, sondern im Ausfallmanagement auch besser reagieren.“
Quelle: CaritasKlinikums Saarbrücken