Am heutigen Mittwoch, 11. Mai 2022, fand eine nationale Notfallschutzübung auf französischer Ebene in der Umgebung des Kernkraftwerkes Cattenom statt. Dabei wurde ein Reaktorunfall im Kernkraftwerk simuliert. Im Rahmen der bestehenden grenzüberschreitenden Verpflichtungen war auch das Saarland neben Rheinland-Pfalz und Luxemburg von der Präfektur in Metz in die Übung eingebunden.
Auf saarländischer Seite übte eine Rahmenleitungsgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Innen- sowie des Umweltministeriums, die den saarländischen Krisenstab bei dem für den Katastrophenschutz zuständigen Ministerium für Inneres, Bauen und Sport simulierte. Operative Einheiten, wie beispielsweise Messtrupps der Feuerwehren, wurden im Rahmen dieser Übung nicht eingesetzt.
Wichtige Übungsziele auf saarländischer Seite waren das Informationsmanagement, die Erstellung und Bewertung des Lagebildes, die Ableitung notwendiger Entscheidungen bezüglich der Umsetzung von Maßnahmen – insbesondere von Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung – sowie die Kommunikation mit den benachbarten Krisenstäben.
Innenminister Reinhold Jost betonte die besondere Wichtigkeit von Übungen dieser Art im regionalen, nationalen und internationalen Krisenmanagement und zog ein positives Fazit. „Grenzüberschreitende Übungen stärken die notwendigen Alarmierungs- und Kommunikationswege und somit die Netzwerke der zuständigen Gefahrenabwehrbehörden. Dies ist entscheidend für eine erfolgreiche Gefahrenabwehr. Die entsprechenden Abläufe innerhalb unserer Koordinierungsstelle, die Kommunikation mit unseren Nachbarn und mit dem Radiologischen Lagezentrum des Bundes haben funktioniert. Ich bin sehr zufrieden“, sagte der Minister am Ende der Übung beim Besuch der Einsatzzentrale im Landespolizeipräsidium.
Ausgangsszenario der Übung war ein Störfall in einem Reaktor. Auf Grundlage der erarbeiteten Katastrophenschutzplanungen wurden von der saarländischen Rahmenleitungsgruppe die erhaltenen Lageinformationen sowie die daraus abgeleiteten Maßnahmen besprochen, ausgewählt und eingeleitet. Dies fand in enger Abstimmung mit den Nachbarländern statt. Eine wichtige Funktion übernahmen dabei die Verbindungspersonen der Grenzländer im Krisenstab der Präfektur in Metz, deren Aufgabe es war, die Verfahrensabläufe innerhalb des französischen Krisenstabes zu beobachten und relevante Informationen an die Krisenstäbe der Grenzländer zu steuern.
Eine grenzüberschreitende, detaillierte Auswertung wird in den etablierten grenzübergreifenden Gremien erfolgen. Zudem werden die saarländischen Übungserfahrungen in die Prüfung des Besonderen Katastrophenschutzplans des Saarlandes in der Umgebung des Kernkraftwerkes Cattenom einfließen.
Quelle: Saarländisches Wirtschaftsministerium