StartFeatureFrankreichstrategie: Feuille de Route IV startet

Frankreichstrategie: Feuille de Route IV startet

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Am heutigen Donnerstag, 2. Februar, stellte David Lindemann, Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten, die Inhalte der Feuille de Route IV in einem Pressegespräch vor.

Die Umsetzung der Frankreichstrategie geht in eine neue Etappe. Auf die Feuille de Route III, die im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde, folgt mit der Feuille de Route IV ein Maßnahmenkatalog, der neben der Fortführung erfolgreicher Maßnahmen auch neue Akzente setzt.

„An vielen Stellen haben wir mit der Frankreichstrategie in den letzten knapp 10 Jahren gute Ergebnisse erzielt, dazu zählt insbesondere der Bildungsbereich“, so Lindemann. „Im Bundesvergleich sind wir bei den Élysée-Kitas deutlich führend und haben gerade in den letzten beiden Jahren noch einmal eine Vielzahl an Einrichtungen hinzugewinnen können. Das zeigt auch, dass Französisch im Saarland mehr an Bedeutung gewinnt, obwohl die Sprachkompetenz von Kindern und Jugendlichen insgesamt rückläufig ist. Es ist gut, dass wir hier wirksam entgegensteuern und schon die Kleinsten an das Sprachenlernen heranführen.“

Im Saarland sind inzwischen 83 Kitas gegenüber 197 Einrichtungen bundesweit als Élysée-Kitas zertifiziert. Auch insgesamt ist beim Ausbau der zweisprachigen Krippen und Kitas ein leichter Anstieg zu verzeichnen: 2020 waren es noch 240 saarländische Kitas mit zweisprachigem Konzept, heute sind es 253, also 51 Prozent aller saarländischen Kitas. Mit inzwischen fünf Standorten ist ein Zuwachs an bilingualen Grundschulen zu verzeichnen, sogenannte Abibac-Schulen gibt es seit Umsetzung der dritten Feuille de Route nun vier. Das Thema Mehrsprachigkeit sei „sozusagen in aller Munde“, so Lindemann. „Englisch dominiert schlicht die Umwelt von Kindern und Jugendlichen.“ Das zu ignorieren, führe am Ziel vorbei. „Wir wollen aber ein flächendeckendes Angebot für Französisch machen, so dass es gleichwertig neben Englisch treten kann – ein angemessenes Ziel für ein Bundesland im Herzen Europas. Und wir wollen Berührungspunkte schaffen.“

So wurde an den saarländischen Hochschulen das Bildungsangebot um einen Europa- und Frankreichfokus erweitert: Das Zentrum für Grenzraumforschung (Center for Border Studies) hat inzwischen eine zentrale Bedeutung für das grenzüberschreitende Profil der Universität des Saarlandes aufgebaut. Mitten im Corona-Winter ist zudem 2020 der Bachelor-Studiengang „Europawissenschaften“ an der UdS gestartet. Zu Beginn des letzten Wintersemesters waren dort mehr als 50 Studierende eingeschrieben – für Lindemann auch Indiz dafür, dass das Bildungsangebot rund um Frankreich und Europa ein richtiger Schwerpunkt sei.

Einige Bremseffekte hat die Umsetzung der Feuille de Route III durch die Pandemie erfahren. Im Kulturbereich konnten einige Projekte nicht wie geplant stattfinden. Auch mehrere grenzübergreifende Austausch- und Fortbildungsformate, etwa Übungen im Katastrophenschutz oder der grenzüberschreitenden Polizeiarbeit, mussten coronabedingt verschoben werden. Bei der Gesundheitsversorgung hat sich die Zusammenarbeit durch Corona hingegen intensiviert, etwa durch die Einrichtung eines deutsch-französischen Testzentrums.

Die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung ist auch ein zentrales Handlungsfeld der Feuille de Route IV. Hier will die Landesregierung die dauerhafte Einrichtung eines grenzüberschreitenden Gesundheitskorridors entlang der deutsch-französischen Grenze erreichen. Auch die Ausweitung des Projekts MOSAR auf die grenzüberschreitende Schlaganfallversorgung zählt zu den neuen Zielen in der Feuille de Route. Weitere Schwerpunkte für die Jahre 2023 und 2024 setzt die Landesregierung bei den Themen Energie und Innovation, Wirtschaft und Mobilität.

200.000 Euro nimmt die Landesregierung in diesem Jahr für Koordinierung und Kommunikation rund um die Feuille de Route IV in die Hand. Für die Realisierung von Maßnahmen mit ressortbezogenen Schwerpunkten wurden in den verantwortlichen Ministerien die entsprechenden Mittel eingestellt.

In absehbarer Zeit soll die Frankreichstrategie durch einen Luxemburg-Plan flankiert werden. Ziel ist es, beides unter dem Dach eines Europaleitbilds zu bündeln, an dem die Landesregierung derzeit arbeitet. Das wird sich auch auf die Kommunikationsstruktur in den sozialen Netzwerken auswirken. Die Frankreichstrategie wird künftig nicht mehr alleinstehen, sondern in den Kanal „Europa im Saarland“ eingebettet werden.

Angelegt ist die Feuille de Route IV für eine Laufzeit von zwei Jahren. Eine erste Zwischenbilanz über den Umsetzungsstand will die Landesregierung bereits nach einem Jahr Laufzeit ziehen. 

Weitere Informationen sind zu finden unter: 

www.saarland.de/frankreichstrategie

Quelle: Staatskanzlei

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