Marlies Krämer erhält den Frauenpreis 2020 des Landes Rheinland-Pfalz. Die saarländische Frauenrechtlerin hat im engagierten Eintreten für Frauenrechte nicht nur den Wetterbericht verändert. Seit 1999 erhalten Tiefdruckgebiete in Deutschland nicht mehr ausschließlich weibliche Namen und umgekehrt Hochdruckgebiete nicht nur Männernamen. Auch die Bezeichnung Inhaberin im Personalausweis ist auf ihre Initiative zurück zu führen. Zuletzt machte sie auf sich aufmerksam, weil sie gegen die männliche Bezeichnung Kunde für Frauen die Sparkasse Saarbrücken verklagt hat.
Den diesjährigen Frauenpreis erhält die 83-jährige Marlies Krämer am 8. März im Festsaal der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz in Mainz.
Mit dem Frauenpreis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich für Frauenrechte engagieren oder sich um die Gleichstellung von Mann und Frau verdient gemacht haben. Die Bronzeskulptur eines stilisierten Frauenkörpers hat die rheinhessische Künstlerin Jutta Lutz entworfen.
Marlies Krämer, am 28. Dezember 1937 geboren, ist gelernte Verkäuferin und musste nach dem frühen Tod ihres Mannes vier Kinder allein versorgen. So arbeitete sie unter anderem als Hilfskraft in der Mensa der Universität Saarbrücken.
Ein Soziologie-Studium durchlief sie komplett, konnte aber – mangels Abitur – keine Abschlussprüfungen absolvieren. Ihr feministisches Engagement zielt vor allem auf die sprachliche Diskriminierung von Frauen in der Alltagssprache.
Das war ihr auch immer ein Anliegen im Sulzbacher Stadtrat, dem sie über mehrere Perioden angehörte. Gemeinsam mit Oskar Lafontaine zur Partei Die Linke wechselnd ist sie dort – nach Jahren als Vorsitzende – seit einigen Jahren Ehrenvorsitzende des Gemeindeverbandes Sulzbach-Quierschied.