In seiner heutigen Sitzung hat sich der Gemeinderat der Gemeinde Überherrn gegen eine Öffnung des Freibades in dieser Saison ausgesprochen. In der mehrstündigen Sitzung wurde eine Vielzahl von Argumenten, die für und gegen eine Öffnung des Freibades sprechen ausgetauscht. Alle Fraktionen betonten nochmal ihr klares Bekenntnis zum Freibad Überherrn.
Die Gemeindeverwaltung Überherrn hat in enger Zusammenarbeit mit der KDÜ ein organisatorisch sehr anspruchsvolles und umfassendes Hygienekonzept entwickelt. Wie bei nahezu allen Freizeitaktivitäten fordert auch der Betrieb eines Freibades unter den aktuellen Umständen seinen Tribut: Einhaltung von strengen Hygieneregeln, eine starke Reduktion von Badegästen und Einbahnstraßenregelungen auf dem gesamten Gelände. Diese Regelungen führen zu längeren Wartezeiten und Wegen im Bad.
Jörn Krzizok, Geschäftsführer der KDÜ dazu: „Unser Konzept erlaubt eine Höchstzahl von 500 Gästen auf dem Badgelände, in unseren Schwimmbecken müssen wir die Anzahl auf 150 Gäste zeitgleich im Wasser reduzieren.“.
Bürgermeisterin Anne Yliniva-Hoffmann ergänzt: „Dem Argument, dass das Freibad auch Daseinsvorsorge und die Gemeinde dazu verpflichtet ist, stimme ich grundsätzlich zu. In diesem Jahr, im Kontext des Coronageschehens, tritt aber ein weiterer wichtiger Aspekt der „Daseinsvorsorge im weiteren Sinne“ hinzu: nämlich der Bevölkerungsschutz. Zwischen beidem gilt es in diesem Jahr abzuwägen. Bevölkerungsschutz bedeutet Infektionsschutz und das wiederum bedeutet – das gilt sein Beginn der Pandemie – Anlässe und Gelegenheiten für das Zusammenkommen vieler Menschen auf begrenztem Raum nicht zu schaffen.“.
Kommunale Freibäder sind defizitäre Betriebe und erfüllen in erste Linie einen sozialen Auftrag. Sie müssen auch nicht wirtschaftlich sein oder Gewinne generieren. Aus diesem Grund stellt die Gemeinde jedes Jahr einen sechsstelligen Betrag für den Betrieb des Bades zur Verfügung.
„Da wir dieses Jahr nicht öffnen werden, ergeben sich durch die bereits vorgesehenen Mittel ganz neue finanzielle Spielräume. Diese werden wir für das Freibad einsetzen. So sind wir nicht nur in der Lage, dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, sondern können auch die Attraktivität des Bades steigern.“, so Jörn Krzizok weiter. Die Gemeinde möchte die Bürgerinnen und Bürger einladen sich mit ihren Ideen einzubringen und wird, in Zusammenarbeit mit dem DLRG, einen Förderverein für das Parkbad mit Interessierten gründen. „Bürgerschaftliches Engagement wird in unserer Gemeinde großgeschrieben, dies zeigen nicht nur die vielfältigen Aktivitäten unserer Bürgerwerkstätten und Vereine, sondern auch die große Hilfsbereitschaft während der Corona-Pandemie.“, so Bürgermeisterin Anne Yliniva-Hoffmann abschließend.