Saarlouis. Mit großem Interesse und reger Beteiligung fand kürzlich das dritte Netzwerktreffen der Frühen Hilfen im Landkreis Saarlouis statt. Rund 120 Fachkräfte aus verschiedenen Professionen kamen im Großen Sitzungssaal des Landratsamts zusammen, um sich auszutauschen und fortzubilden – diesmal zum Schwerpunktthema Autismus. Anlass war unter anderem der Weltautismustag, der jährlich auf die Lebensrealitäten von Menschen im Autismus-Spektrum aufmerksam macht.
„Angestoßen wurde dies auf vielfachen Wunsch einiger unserer Netzwerkpartner, da Autismus-Spektrum-Störungen zunehmend unsere Arbeitsalltage mitbestimmen“, erklärten Dr. Sarah Kläs und Nina Gläsner, die die Frühen Hilfen im Landkreis Saarlouis als ämterübergreifende Doppelspitze koordinieren.
Nach einer Begrüßung durch Sandra Klein, Kreisdezernentin für Senioren, Jugend und Soziales, eröffnete Christoph Giloi, Geschäftsführer des Autismustherapiezentrums in Saarlouis, die Veranstaltung mit einem Vortrag unter dem Titel „Spektrum Autismus – verstehen – erkennen – begleiten“. In seinem Beitrag beleuchtete er nicht nur die Herausforderungen im Umgang mit Autismus, sondern zeigte auch konkrete Handlungsmöglichkeiten im Bereich der Frühen Hilfen auf. Dabei hob er insbesondere die bereits vorhandenen Ressourcen im Landkreis Saarlouis hervor.
Im Anschluss diskutierten Fachleute aus verschiedenen Bereichen im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die aktuelle Versorgungslage. Neben Giloi nahmen Dr. Ghiat Shamdeen, Chefarzt der Kinderkliniken Saarlouis und Kohlhof Neunkirchen, sowie Patrick Reiter, leitender Psychologe der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik Merzig, Stellung – und beantworteten Fragen aus dem Publikum. Der intensive Austausch verdeutlichte, wie groß der Bedarf an Information, Vernetzung und praxisorientierten Hilfestellungen rund um das Thema Autismus ist.
Frühe Hilfen: Unterstützung von Anfang an
Die sogenannten Frühen Hilfen richten sich an Schwangere und Familien mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren – insbesondere, wenn sie sich in psychosozial belasteten Lebenslagen befinden. Ziel der Maßnahmen ist es, die elterliche Beziehungs- und Versorgungskompetenz zu stärken und damit die Eltern-Kind-Bindung nachhaltig zu fördern. Die Angebote reichen von aufsuchender Familienhilfe durch speziell geschulte Fachkräfte bis hin zu Beratungen oder der Vermittlung weiterer Unterstützungsangebote.
Für die Umsetzung im Landkreis Saarlouis sind Dr. Sarah Kläs für den Bereich Gesundheitshilfe und Nina Gläsner für den Bereich Jugendhilfe zuständig. Beide sorgen für die enge Vernetzung der beteiligten Akteure – ein Erfolgsfaktor, wie das gut besuchte Netzwerktreffen erneut bewies.
Weitere Informationen rund um die Frühen Hilfen im Landkreis Saarlouis gibt es online unter: www.kreis-saarlouis.de/Fruehe-Hilfen.htm