Waldkalkung – Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken
Das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe der Landeshauptstadt Saarbrücken weist darauf hin, dass ab Montag, 1. Februar, verschiedene Kalkungen im Stadtwald erfolgen.
Bundesweit ist seit Jahren eine Übersäuerung des Bodens zu beobachten. Ursachen sind Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Luftverschmutzung. Ein übermäßig saurer Waldboden gefährdet nicht nur die Wurzeln der Bäume, sondern auch die Qualität des Trinkwassers. Der Einsatz von Kalk stabilisiert nachweislich das Ökosystem und verbessert die Vitalität der heimischen Wälder. Außerdem werden Quell- und Grundwasser besser vor Schwermetall- und Aluminiumeinträgen geschützt.
Geplante Arbeiten
Die Kalkungen finden in den Waldgebieten vom Schwarzenberghang Richtung Meerwiesertalweg und Am Homburg Richtung Jägersfreude und Dreibannstein statt. Auch das Waldgebiet vom Messegelände bis zur französischen Grenze Richtung Gersweiler ist betroffen. Die Arbeiten beginnen mit der Baustelleneinrichtung am Montag, 1. Februar. Dann werden Absperrungen aufgestellt und der Kalk zu den Lagerflächen im Wald geliefert.
Ab Dienstag, 2. Februar, soll die Kalkung mit einem Hubschrauber im Waldgebiet Am Homburg und einem zweiten Hubschrauber in der Nähe des Messegeländes erfolgen. Mit rund 675 Hektar wird etwa ein Drittel der Stadtwaldfläche gekalkt. Dabei kommen drei Tonnen Magnesiumkalk als gemahlenes Siebmaterial pro Hektar zum Einsatz.
Zugang zum Stadtwald vorübergehend eingeschränkt
Die Hubschrauber werden werktags von 8 bis 17 Uhr im Einsatz sein. Insgesamt sollen die Arbeiten rund drei Wochen dauern. In diesem Zeitraum bleibt der Stadtwald tage- und abschnittsweise gesperrt. Von dem eingesetzten Kalk gehen keine gesundheitlichen Gefahren aus. Die Stadtverwaltung appelliert trotzdem an Waldbesucherinnen und -besucher, die Absperrungen zu beachten. Wer das nicht tut, riskiert, dass seine Kleidung verschmutzt wird. Außerdem kann der herabfallende Kalk unter Umständen Spaziergänger verletzen, wenn er Klumpen bildet.
Die Arbeiten kosten rund 210.000 Euro. Das saarländische Umweltministerium und die Europäische Union tragen 90 Prozent der Kosten.
Im Jahr 2018 hatte das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe eine Bodenuntersuchung im Stadtwald in Auftrag gegeben. Ziel der Untersuchung war es, festzustellen, ob eine Notwendigkeit einer Kalkung für die Böden im Stadtwald besteht. Der Stadtwald wurde zuletzt im Jahr 2010 gekalkt.
Der Saarbrücker Stadtwald
Saarbrücken ist eine grüne und sehr waldreiche Stadt, laut einer Auswertung von Satellitenbildern der Berliner Morgenpost von 2016 ist sie sogar die grünste Landeshauptstadt der Bundesrepublik. Im Vergleich mit allen deutschen Großstädten belegt Saarbrücken im Ranking Platz 9 der Städte mit der meisten Vegetation.
Der Saarbrücker Stadtwald ist von jedem Punkt im Stadtgebiet in maximal 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. Werden die auf der Stadtfläche gelegenen Waldflächen des Saarforst Landesbetriebes und die Flächen des Stiftswaldes dazu gezählt, beträgt der Waldanteil an der Gesamtfläche der Stadt mit rund 46 Prozent fast die Hälfte. Das wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus: Der Wald filtert Schadstoffe aus der Luft, speichert Wasser, mindert Wetterextreme, beugt Hangerosionen vor und dient im hohen Maße der Erholung von Bürgerinnen und Bürgern. Im Saarbrücker Stadtwald finden Besucherinnen und Besucher gut begehbare Spazierwege, Aussichtspunkte, Schutzhütten und Grillstellen.
Der Wald ist nach Naturland und Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert und erfüllt somit hohe ökologische Standards.