Homburg. Mit Herzblut und ehrenamtlichem Engagement hat der örtliche Verein „Haus der Tauben Homburg“ die Pflege zweier städtischer Taubenschläge übernommen – mit sichtbarem Erfolg: Die Anlagen auf dem Dach des Forums und am Stadtarchiv erstrahlen seit Anfang April in neuem Glanz und bieten den gefiederten Stadtbewohnern wieder ein artgerechtes Zuhause.
Bis vor Kurzem war eine externe Firma aus Rheinland-Pfalz mit der Versorgung der Tiere beauftragt. Doch es gab Verbesserungspotenzial – das sahen auch die Taubenfreunde aus Homburg und traten an die Stadtspitze heran. Mit Zustimmung der Verwaltung konnten sie das Projekt übernehmen und umgehend umsetzen. Neben einer gründlichen Reinigung wurden die Schläge tierfreundlich ausgestattet. Unterstützung erhielt der Verein auch aus dem Rathaus: Mitarbeiterin Annette Grandegger, selbst Taubenhalterin, half tatkräftig mit.
Gezielte Hilfe, statt Verdrängung
Die Beigeordnete für Jugend, Nachhaltigkeit und Tierschutz, Nathalie Kroj, lobt die neue Zusammenarbeit ausdrücklich: „Es mag zunächst überraschend wirken, dass wir die Versorgung der Tauben aktiv fördern, doch kontrollierte Rückzugsorte wie diese sorgen für deutlich weniger Probleme an anderen Stellen im Stadtgebiet.“ Sie hebt hervor, wie schnell und engagiert der Verein gehandelt hat: „Dass der Verein die Schläge so schnell hergerichtet hat, zeigt den hohen Einsatz und viel Herzblut für das Wohl der Tiere.“
Bei einem gemeinsamen Ortstermin auf dem Dach des Forums wurden zudem weitere Verbesserungsmaßnahmen besprochen, um die Gegebenheiten noch sicherer und attraktiver für die Tiere zu gestalten.
Tierschutz mit System
Zum Engagement gehört mehr als tägliche Fütterung: Die Vereinsmitglieder führen auch ein tierschutzgerechtes Populationsmanagement durch. Dabei werden gelegte Eier gegen Attrappen ausgetauscht, um die Vermehrung der Tiere zu regulieren. Außerdem kümmern sich die Mitglieder um verletzte oder kranke Tiere. Aktuell nutzen rund 100 Tauben die beiden städtischen Schläge – ein geschützter Raum zum Brüten und Schlafen mitten in der Stadt.
Vereinsvorsitzende Laura Drumm erklärt: „Stadttauben sind keine Wildtiere, sondern verwilderte Haustiere. Leider werden sie oft missverstanden. Durch die Versorgung in Taubenschlägen können wir nicht nur helfen, sondern auch Einfluss auf die Population nehmen. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen.“
Blick in die Zukunft
Ein weiteres Projekt des Vereins läuft derzeit am Homburger Bahnhof – in Kooperation mit der Deutschen Bahn. Der dortige Taubenschlag muss demnächst verlegt werden. Ein neuer Standort wird bereits geprüft. Nathalie Kroj zeigt sich optimistisch: „Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine gute Lösung im Sinne aller finden, die sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch den Anforderungen vor Ort gerecht wird.“
Die Initiative in Homburg zeigt beispielhaft, wie mit Engagement, Verantwortungsbewusstsein und praktischen Lösungen ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier im urbanen Raum gelingen kann.