Mit einer Glanzleistung insbesondere in der zweiten Halbzeit schoss sich der FCS zurück ins Aufstiegsrennen. Zwei Doppelpacks von Rabihic und Neudecker sowie ein erneuter Jokertreffer von Adriano Grimaldi besiegelten den auch in der Höhe verdienten Sieg der Saarländer.
Rüdiger Ziehl musste im Vergleich zur Wochenend-Begegnung beim SV Wehen Wiesbaden umstellen. Luca Kerber fehlte gelbgesperrt. Für ihn kehrte Dave Gnaase auf die Sechs zurück. Außerdem wurde dem immer sehr kräftezehrend agierenden Dodo Ernst eine Pause gegönnt. An seiner Stelle auf der rechten Schiene kam Lukas Boeder zum Zug. Ansonsten vertraute Ziehl auf die Startelf von Wiesbaden:
Batz – Thoelke, Zeitz, Uaferro – Boeder, Günther-Schmidt, Gnaase, Neudecker, Gaus – Rabihic, Çuni
In der ersten Halbzeit des Spiels zwischen dem 1. FC Saarbrücken und der SpVgg Bayreuth dominierte der Gastgeber von Beginn an. Die Schlüsselszene ereignete sich gleich in der 4. Minute. Nach einem langen Abschlag von Batz hatte Bayreuth den Ball eigentlich unter Kontrolle. Andermatt wollte den Ball wohl zum Torwart durchzulassen, der jedoch nicht aus seinem Tor herauskam. Marvin Çuni erkannte die Situation, setzte entschlossen nach und wurde von Andermatt von hinten an der Wade erwischt. Rot!
Von nun an begann ein Spiel auf ein Tor. Bayreuth hatte massive Schwierigkeiten, sich aus der Defensive zu lösen und Entlastung zu schaffen, verteidigte mit Mann und Maus. Der 1. FC Saarbrücken versuchte – durchaus variantenreich – das fränkische Bollwerk zu durchstoßen, schafften dies aber erst in der 38. Minute durch eine sehr schöne Kombination von Gaus auf Rabihic. Dessen Ball legte Julian Günther-Schmidt mit der Brust auf Neudecker ab, der aus acht Metern einschob.
Bjarne Thoelke blieb in der Kabine. Für ihn stand ab der 46. Minute Pius Krätschmer in der Dreierkette. Die Blau-schwarzen erwischten einen Traumstart in die zweite Halbzeit. Nach wenigen Sekunden sahen die 7239 Zuschauer vor der Virage Est eine weitere gelungene Kombination. Boeder spielte den Ball zu Cuni in der Mitte, der ihn unmittelbar an Rabihic weiterleitete. Ohne zu zögern, schoss der Stürmer mit der Nummer 7 das Leder ins Netz und erzielt damit das zweite Tor für den FCS.
In der 58. Minute war auch Saarbrücken nur noch mit zehn Spielern auf dem Feld! Während eines Konters legte sich Nollenberger den Ball weit vor, Gaus verfolgte ihn. Der Saarbrücker setzte zur Grätsche an und holte den Bayreuther derb von den Beinen. Schiedsrichter Timo Gerach blieb nichts anderes übrig, als Marcel Gaus die rote Karte zu zeigen.
Bayreuth kam nun etwas besser ins Spiel. Doch der FCS hatte noch ein Ass im Ärmel: Adriano Grimaldi. Der beste Joker der Liga kam in der 66. Minute für den erneut gut aufgelegten Marvin Çuni und führte sich gleich mustergültig ein. Gnaase spielte den Ball in der 68. Minute zu eben jenem gerade eingewechselten Grimaldi, der nach einem Übersteiger den Ball zu Neudecker weiterleitete. Der Schütze des ersten Tores schob das Leder geschickt per Hacke weiter an Rabihic, der den Ball im rechten unteren Eck versenkte. 3:0 für den FCS.
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Auch Neudecker gelang der Doppelpack! Der frühere Sechziger platzierte den anschließenden Freistoß gekonnt über die Mauer und direkt ins rechte obere Eck. 4:0 in der 71. Minute.
In der Folge wechselte Rüdiger Ziehl weiter aus: Steinkötter und Jänicke kamen zunächst für die Doppelpacker Rabihic und Neudecker (75. Minute). Fünf Minuten später feierte dann der 17-Jährige Andy Breuer sein Drittliga-Debut und bewies in einigen Szenen, dass seine Einwechselung keine Eintagsfliege bleiben dürfte. Den Schlusspunkt setzte – wer sonst? – Adriano Grimaldi in der 82. Minute. Ein spektakulärer Erfolg für das Ziehl-Team!
Fotogalerie von Catharina Kuhn: