Viele kennen das Buch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. Die Wenigsten wissen, dass die Handlung in Friedrichsthal spielt… Spaß beiseite: Vor drei Jahren wollte Gabi Scheidt der wachsenden Nachfrage im Pflegebereich entsprechen und ihr Unternehmen erweitern – mit ihrer eigenen, ganz persönlichen Note. Doch die Planungen und Prüfungen alleine benötigten schon 1,5 Jahre. Und dann erst konnten die Bauarbeiten beginnen, doch der berühmte Brandschutz forderte seinen Tribut. Nun endlich stehen die Arbeiten vor dem Abschluss und deshalb wird es bald losgehen mit der Tagespflege am Friedrichsthaler Markt.
Großzügige Räumlichkeiten, die modern, aber gleichzeitig auch wohnlich gestaltet sind – das bietet Gabi Scheidt ihren Kunden und Kundinnen. Eine sterile Krankenhausatmosphäre darf man hier nicht erwarten, denn die Menschen sollen sich hier wie zuhause fühlen. Deshalb befindet sich beispielsweise der ein oder andere altdeutsche Schrank im Mobiliar und bequeme, lederne Sessel. Natürlich gibt es auch einen Ruheraum und eine offene Küche, die sicherlich oft frequentiert werden wird. Der Blick geht hinaus in den Park, also ins Grüne und dennoch liegt Gabi Scheidts Tagespflege mitten im Zentrum der Stadt.
„Die Tagespflege ist die Brücke zwischen Zuhause und dem Altersheim.“
sagt Gabi Scheidt und sie rät den betroffenen Familien, sich frühzeitig damit auseinander zu setzen. Die Pflegeversicherung biete viele Hilfestellungen. „Das ist wie ein Schrank mit ganz vielen Schubladen. In jeder Schublade liegen verschiedene Leistungen, die auch auf die jeweilige Situation der Person, um die es geht, eingesetzt werden können.“ Deshalb steht vor allem eine Pflegeberatung, die übrigens je nach Pflegegrad alle drei oder sechs Monate wiederholt werden muss, um der jeweilige Situation der/des Pflegebedürftigen Rechnung zu tragen.
Dabei kann man sich auf Gabi Scheidt und ihr mittlerweile 47-köpfiges Team verlassen. Die ehemalige Sportlehrerin und examinierte Krankenschwester betreibt ihren Pflegedienst bereits seit 1997, also mehr als zwanzig Jahre. Gegenwärtig vertrauen 350 Patienten auf ihre qualifizierte Unterstützung. Täglich sind etwa 200 Fahrten zu absolvieren, um die Menschen im und um das Sulzbachtal herum zu versorgen. Hinzu kommen etwa 1000 Pflegeberatungen.
Das kostet Kraft und Energie. „Ich muss lernen zu vertrauen.“ sagt die gebürtige Sulzbacherin in Hinblick auf ihre Zukunft. Denn: „Vor einem halben Jahr bin ich selbst noch eine Tour gefahren.“ Und neben der Aufgabe als Geschäftsführerin war sie auch noch Pflegedienstleiterin, zuständig für die Wundpflege, gerontopsychiatrische Fachkraft. Wenn die Köchin ausfiel – wer stand am Herd? Gabi Scheidt!
Doch das soll sich nun ändern. „Am 23.April werde ich 60.“ Im Juni dürften die neuen Räumlichkeiten endlich zur Verfügung stehen. Da macht man sich schon einmal Gedanken über die Zukunft. „Ich werde künftig die verschiedenen Aufgaben auf verschiedene Menschen übertragen.“ Dazu zählen insbesondere ihre Tochter, die ihr bald das dritte Enkelkind schenken wird, und ihre Schwiegertochter. Beide arbeiten im Team von Gabi Scheidt und spielen natürlich eine Rolle, wenn es um die Nachfolge geht.
Aber bis dahin werden noch einige Jährchen vergehen. Gabi Scheidt ist topfit: Sie macht regelmäßig Yoga – „damit man nicht ganz einrostet“ – und beschäftigt sich ansonsten auch sehr viel mit Fachliteratur.„Wissen ist Macht!“ heißt ihr Wahlspruch und dieses Wissen kommt natürlich auch den Patientinnen zugute.
