Gedanken zur Europawoche auch im Kreistag
Vom 1. bis zum 9. Mai wird in diesem Jahr die „Europawoche“ begangen. Sie wurde 1995 ins Leben gerufen und bietet Raum für bundesweite Veranstaltungen rund um die Europatage 5. Mai (Gründung des Europarates) und 9. Mai (Europatag der Europäischen Union/Schumann-Erklärung) Es geht um Freundschaft, Partnerschaft, gegenseitiges Verständnis, Akzeptanz, Einigkeit der Völker der Union, letzten Endes darum, dass und wie die Menschen Europa leben. Die aktuelle Pandemie lässt im Moment wenige Veranstaltungen zu, wie sie sonst stattgefunden hätten. Vielfach müssen digitale Formate genügen, die aber sicher auch die Friedensgeschichte Europas in den Vordergrund respektive in das Bewusstsein der Menschen rücken werden.
Der Saarpfalz-Kreis lädt in diesem Zeitraum, am 7. Mai, zu seiner 11. Kreistagssitzung ein und beginnt diese mit Gedanken zur Europawoche 2021.
Landrat Dr. Theophil Gallo: „Der Saarpfalz-Kreis wäre, hätten wir Corona nicht, in dieser Woche Treffpunkt von Delegationen aus verschiedenen Orten Polens und aus der Ukraine. Auch die Kreistagssitzung hätte ein internationales Gepräge bekommen. Ich erinnere mich gerne an die feierliche Sitzung im Mai 2018, als wir die Partnerschaft mit dem ukrainischen Rajon Pustomity besiegelt haben. Das alles ist dieses Jahr leider nicht in der Form möglich.“
Einige Tagesordnungspunkte dokumentieren das stetige Engagement des Saarpfalz-Kreises in Sachen Völkerverständigung. So wird beispielsweise die Fortsetzung der bisherigen Partnerschaft mit dem Rayon Pustomyty mit dem neuen Rayon Lemberg angestrebt. Hintergrund: Nach einer Verwaltungsreform in der Ukraine im vergangenen Jahr wurde der ehemalige Rayon Pustomyty als Stadtgemeinde dem neugegründeten Rayon Lemberg zugeteilt. Der neue Landrat des Rayons Lemberg, Andrij Sulym, hatte sich im März dieses Jahres in einem Schreiben an Landrat Dr. Theophil Gallo gewandt und die Gründung einer neuen Partnerschaft mit seinem Rayon anfragt. „Die Weiterführung dieser Partnerschaft bietet großes Potenzial zum Ausbau bewährter Praktiken und zur Vertiefung unserer Zusammenarbeit. Die persönlichen Kontakte in die Ukraine und die freundschaftlichen Begegnungen bezeugen das gegenseitige Interesse, voneinander lernen zu wollen. Ich befürworte auch einen Focus auf den Jugend- und Schüleraustausch zu legen, da hier der Grundstein für gegenseitiges Verständnis und für eine friedvolle Zukunft im gemeinsamen europäischen Raum gelegt werden kann“, betont Landrat Gallo. Und weiter: „In dem Rahmen leistet das Ökologische Schullandheim Spohns Haus seit Jahren wertvolle Arbeit, wofür ich den Akteuren dort außerordentlich dankbar bin. Stellvertretend will ich an der Stelle nur das „Partnerschafts-Urgestein“ Hans Bollinger, nennen, der sicher als Vater vieler Partnerschaften bezeichnet werden kann.“
Auch soll die Partnerschaft mit dem Landkreis Łańcut (Polen) nunmehr offiziell besiegelt werden. Sehr spannend ist die geplante Gründung des Vereins „VITA FUTURA Bliesbruck-Reinheim“ durch den Saarpfalz-Kreis und das Département Moselle. Gerade durch eine solche Kooperation wird die Stärkung des Miteinanders der in der gemeinsamen Region lebenden Menschen wie auch der Austausch unter dem Dach „Europa“ sehr deutlich.