Unter anspruchsvollen Bedingungen hat der Bürgermeister von Gersheim, Michael Clivot, den Haushaltsplan für das Jahr 2023 vorgelegt. Während er die finanziellen Herausforderungen, vor denen die Gemeinde steht, klar darstellte, schaffte es die Verwaltung, einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erstellen. Gleichzeitig warnte Clivot vor zukünftigen Hürden, die vor allem durch steigende Kreisumlagen und erwartete Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst entstehen.
Clivot nutzte seine Ansprache, um auf die dringende Notwendigkeit einer Reform des kommunalen Finanzausgleichs hinzuweisen. Er kritisierte die aktuelle Finanzstruktur im Saarland scharf und plädierte für eine größere Handlungsfähigkeit der Gemeinden. Ein Bundesverwaltungsgerichtsurteil, das die Autonomie und Leistungsfähigkeit der Gemeinden schützt, diente ihm als Basis für seine Argumentation.
Die Gemeinde Gersheim steht vor weiteren Herausforderungen wie der Grundsteuerreform, der Umsatzsteuerpflicht für Gemeinden, der Digitalisierung und dem Klimaschutz. Trotz begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen ist die Gemeinde entschlossen, diese Herausforderungen zu bewältigen und ihre Attraktivität zu erhalten.
„Unsere Gemeinde ist bereits stark belastet. Es wäre kontraproduktiv, die Grund- und Gewerbesteuer weiter zu erhöhen. Dies würde nicht nur diejenigen treffen, die bereits in den letzten Jahren viel ertragen mussten, sondern auch die Attraktivität unserer Gemeinde beeinträchtigen“, warnte Bürgermeister Clivot.
In ihrer Planung legt die Gemeinde besonderen Wert auf Bildung, Kinderbetreuung und die Feuerwehr, Bereiche, in denen Einsparungen vermieden wurden. Zukünftige Projekte zielen auf die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung des Tourismus ab.
Clivot würdigte die Arbeit und Unterstützung aller Verwaltungsmitarbeiter und Fraktionen des Gemeinderats bei der Erstellung des Haushalts. Er betonte die entscheidende Bedeutung von Transparenz und das Bestreben, den Bürgern die Zusammensetzung des Haushalts und die Verwendung der Gelder klar darzustellen.
Der Haushaltsentwurf erhielt die einstimmige Zustimmung des Gemeinderats und wird nun dem Landesverwaltungsamt zur Genehmigung vorgelegt. Es besteht die Hoffnung auf eine schnelle Genehmigung, damit die geplanten Projekte und Maßnahmen umgesetzt werden können.