Er stammt aus einer anderen „Fußballzeit“, als der 1. FC Saarbrücken fortwährend mindestens zweitklassig spielte und seine Spieler weitestgehend aus der Region bezog. So kam auch Gerd Imig aus Oberthal zum großen Club an der Saar.
Er begann erst mit 16 Jahren mit dem Fußball, spielte zunächst beim SV Oberthal und wurde ganz schnell von keinem geringerem als „Juppi“ Derwall für die Saarauswahl entdeckt. Der empfahl ihn beim FCS, wo damals u.a. Erich Rohe, Wolfgang Seel, Gerd Werthmüller und Emil Poklitar spielten. Es war 1968. Flowerpower. Der Trainer hieß Milan Nicolic.
Seine Profikarriere begann mit einer Katastrophe. Im zweiten Spiel wurde Gerd Imig schwer verletzt, fiel lange aus und musste sich langsam wieder rankämpfen. Damals wurde eine Meniskusverletzung diagnostiziert, doch Jahre später, als die medizinischen Methoden weit voran geschritten waren, stellten die Ärzte fest, dass er die Kreuzbänder gerissen hatte. Seither spielte er unter Schmerzen.
Sportlich war das erste Jahr dennoch das erfolgreichste seiner Karriere. Der FCS erreichte Platz 3 der Regionalliga Südwest, geschlagen nur von Fritz Walters FV Alsenborn und TuS Neuendorf, aber vor dem damals größten Konkurrenten Borussia Neunkirchen, der gerade aus der Bundesliga abgestiegen war.
Auf Milan Nicolic, den Gerd Imig sehr schätzte, folgte Otto Rehagel. Der machte es allerdings nur ein halbes Jahr an seiner ersten Trainerstation. Bekannt war aber, dass er wie zu erfolgreichsten Zeiten immer stark von seiner Beate beeinflusst war. Beide saßen immer im Café Schubert und berieten über die Aufstellung, so erzählt man sich. Gescheitert ist Rehagel schließlich nicht aus sportlichen Gründen, sondern weil er zur Weihnachtsfeier eine unschickliche Lederjacke trug und keine, dem Anlass angemessene Bekleidung. Das nahm ihm der Vorstand krum und warf ihn kurze Zeit später raus.
Gerd Imig kämpfte sich bis zur Saison 72/73 als knallharter Verteidiger durch. Dann merkte er, dass das Knie nicht mehr mitmachte. Er spielte anschließend noch ein paar Jahre in Oberthal und nahm dann Trainerposten in Selbach und Bubach-Calmesweiler an. Doch Machenschaften vergellten ihm den Job. Obwohl die Mannschaft ihn behalten wollte und der damalige Spielführer Jörg Alt beim Präsidium für ihn eintrat, wurde „Gerdi“ wie sie ihn heute noch nennen, rausgeschmissen. Das nahm er zum Anlass, sich vom Fußballsport zu verabschieden und sich ganz auf Tennis zu konzentrieren, wo er viele Pokale für seinen Heimatverein errang.
Gerd Imig lebt heute mit seiner Frau nur wenige Meter vom Tenniscourt in seinem Heimatort als offensichtlich glücklicher Rentner. Er genießt das Leben, betreibt weiterhin ausgiebig Sport und trifft regelmäßig seine alten Kollegen vom 1. FC Saarbrücken. Zusammen mit Gerd Werthmüller, Albert Kempf und anderen prägte er die Ära des 1. FC Saarbrücken vor der Gründung der 2. Bundesliga.
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