Der frühere Superintendent und Pfarrer i.R. Gerhard Koepke wurde von seiner Heimatstadt St. Wendel zum Ehrenbürger ernannt. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Stadt Koepkes fast vierzigjähriges Engagement als Seelsorger, Organisator und Fürsprecher für benachteiligte Menschen.
Gerhard Koepke kam 1982 als Pfarrer nach St. Wendel und blieb der Stadt und der Evangelischen Kirchengemeinde über Jahrzehnte hinweg treu. 1996 wurde er erstmals zum Superintendenten des damaligen Kirchenkreises St. Wendel gewählt, später führte er das Amt im Kirchenkreis Saar-Ost bis zu seiner Pensionierung 2018 weiter. Auch im Ruhestand engagierte sich Koepke stark in städtischen Vereinen und Initiativen, darunter als Vorsitzender der Christlichen Hospizhilfe im Landkreis St. Wendel und des Adolf-Bender-Zentrums.
Für seinen Einsatz wurde Koepke nun mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Die Ernennungsurkunde überreichte St. Wendels Bürgermeister Peter Klär im Rahmen einer Feierstunde. Klär lobte Koepke als eine Person mit „ausgleichendem Wesen“, die gleichzeitig meinungsstark sei und sich für ihre Überzeugungen einsetze. „Er gibt den Leisen eine Stimme und zwingt die Lauten zum Nachdenken“, so Klär, der Koepkes Wirken als Vorbild für bürgerschaftliches Engagement bezeichnete.
Gerhard Koepke zeigte sich sichtlich geehrt und beschrieb die Ernennung als große Ehre, die er sich sorgfältig überlegt habe. In seiner Dankesrede betonte er, wie herausfordernd es gewesen sei, in einer Minderheitenposition als evangelischer Pfarrer in St. Wendel zu wirken. Gleichzeitig hob er hervor, dass die von ihm initiierten Projekte und Aktivitäten den Grundstein für diese Ehrung gelegt hätten.
Koepke berichtete zudem von seiner gerade überstandenen Krebserkrankung, die die ursprünglich geplante Verleihung der Ehrenbürgerschaft verzögert hatte. Er freue sich nun, dass er auf dem Weg der Besserung sei und plante, weiterhin in St. Wendel aktiv zu bleiben, einem Ort, den er und seine Frau als ihr Zuhause gewählt haben.
Mit seiner Ernennung reiht sich Gerhard Koepke in einen kleinen Kreis von weniger als zehn Ehrenbürgern der Stadt St. Wendel ein, wobei er in seiner Rede darauf hinwies, dass bisher alle Ehrenbürger Männer seien und es an der Zeit sei, auch eine Frau mit dieser Ehre auszuzeichnen.
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