Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Saarland hat die Einführung des Startchancenprogramms für Schulen positiv aufgenommen. Der Landesverband lobt besonders die zielgerichtete Verteilung der Bundesmittel an 55 Schulen, die nach sozialen Kriterien ausgewählt wurden. „Das Startchancenprogramm ist ein wichtiger Schritt, um die Bildungslandschaft im Saarland nachhaltig zu verbessern und gerechter zu gestalten“, erklärte Max Hewer, der Landesvorsitzende der GEW.
Der Fokus des Programms liegt auf Grund- und Gemeinschaftsschulen sowie beruflichen Schulen und Förderschulen in sozial benachteiligten Lagen. „Die Konzentration auf den Primarbereich ist besonders sinnvoll, da von einer verbesserten Unterstützung der Grundschulen auch die weiterführenden Schulen profitieren werden“, betonte Hewer.
Trotz der positiven Entwicklung sieht die GEW weiterhin Handlungsbedarf. Die Gewerkschaft fordert mehr zeitliche Ressourcen für die Umsetzung der Programme auf Schulleitungsebene und kritisiert die vom Bund geplanten Kürzungen im Bildungsbereich. Im Zuge der aktuellen Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 warnt Hewer vor einer Reduzierung der Bundesmittel um 40 Prozent. „Eine Kürzung der Mittel wäre fatal für die Fortführung der digitalen Bildungsoffensive und würde die Zukunftschancen unserer Schülerinnen und Schüler massiv beeinträchtigen“, so Hewer.
Die GEW appelliert an die politisch Verantwortlichen, die Bildungsfinanzierung auch in Krisenzeiten als Priorität zu behandeln und für eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung zu sorgen. Der Start des Startchancenprogramms sei zwar ein ermutigender Anfang, doch es sei notwendig, die finanziellen Anstrengungen auszubauen, um allen Schulen und Schülern im Saarland gerecht zu werden.