StartBildungGEW Saarland lehnt Ausbildungspflicht ab – Fokus auf Bildungsqualität und Übergangsmanagement

GEW Saarland lehnt Ausbildungspflicht ab – Fokus auf Bildungsqualität und Übergangsmanagement

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Saarbrücken – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Landesverband Saarland, spricht sich entschieden gegen die von CDU-Landesvorsitzendem Stephan Toscani ins Gespräch gebrachte Ausbildungspflicht aus. Statt auf Zwang zu setzen, plädiert die GEW für eine gezielte Verbesserung der Übergänge zwischen Schule und Ausbildung sowie für eine stärkere individuelle Förderung junger Menschen.

„Bevor wir eine Ausbildungspflicht diskutieren, müssen wir erst die Stellschrauben im Übergangssystem richtig einstellen“, betont Claudia Kilian, stellvertretende GEW-Landesvorsitzende und Berufsschullehrerin. „Es braucht kein Mehr an Druck, sondern ein Mehr an Unterstützung, Begleitung und echter Perspektiven für Jugendliche.“

Die GEW Saarland sieht die Ursachen für Ausbildungsabbrüche, Orientierungslosigkeit und Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in den Beruf vor allem in strukturellen Mängeln. Sie fordert deshalb einen bildungspolitischen Schwerpunkt, der kleinere Klassen, mehr Sprachförderung sowie eine verbesserte Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen umfasst. Auch die berufliche Bildung sei reformbedürftig.

Ein zentrales Anliegen der GEW ist ein verbessertes Übergangsmanagement. Dazu gehören unter anderem eine digitale Schüler:innenakte zur Vermeidung von Informationsverlusten und zur Erkennung individueller Förderbedarfe sowie eine bessere Ausstattung des beruflichen Übergangssystems, das Jugendliche auf eine Ausbildung vorbereitet oder ihnen den Schulabschluss ermöglicht. „Diese wichtige Arbeit braucht angemessene Ressourcen und personelle Unterstützung“, heißt es in der Mitteilung. Besonders Sprachförderung und Schulsozialarbeit an beruflichen Schulen seien dringend notwendig – auch während der Ausbildung.

Darüber hinaus fordert die GEW stärkere Anreize für ausbildende Betriebe, insbesondere im Handwerk und im sozialen Bereich, sowie gezielte Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen. „Ausbildung braucht verlässliche Partner:innen auf allen Seiten“, so die Gewerkschaft.

Ein weiterer Aspekt ist laut GEW die hohe Abbruchquote in Ausbildungen. Diese müsse systematisch analysiert werden, um dem sogenannten Passungsproblem – also der Diskrepanz zwischen Erwartungen und Realität – entgegenzuwirken. „Wir müssen die bestehenden Systeme mit den Ressourcen ausstatten, die sie benötigen, um mehr Erfolge zu erzielen anstatt sie in die Verwaltung einer Ausbildungspflicht zu investieren. Schnellschüsse, die auf kurzfristige Zustimmung spekulieren, sind da wenig hilfreich“, erklärt Claudia Kilian abschließend.

Unter dem Motto „Nur starke Bildung führt zu starker Ausbildung!“ macht die GEW deutlich, dass nachhaltige Lösungen in der Bildungspolitik angesiedelt sein müssen – nicht in verpflichtenden Maßnahmen.

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