„Dichterliebe“ – Ein Gottesdienst in der Johanneskirche zu Robert Schumann
Am Sonntag, den 12. November, um 11 Uhr, öffnet die Johanneskirche in Saarbrücken (Cecilienstraße 2) ihre Türen für einen besonderen Gottesdienst. Unter dem Titel „Dichterliebe“ steht der Zyklus von 16 romantischen Liedern von Robert Schumann aus dem Jahr 1840 im Mittelpunkt. Die Texte für diese Lieder basieren auf Gedichten aus Heinrich Heines „Buch der Lieder“ von 1827.
Heine, der sowohl für seine leidenschaftlichen Liebesgedichte als auch für sein Engagement gegen antisemitische Hetze bekannt ist, verbrachte seinen Lebensabend im Exil in Paris. Seine Werke, die das Potenzial des Protestantismus erkannten, stellen häufig religiöse Fragen und spiegeln die Komplexität seines Lebens wider. Pfarrer Herwig Hoffmann wird die Predigt halten, wobei Elena Sommer am Flügel und Benedikt Wesner im Gesang den musikalischen Teil des Gottesdienstes gestalten.
Jazz-Gottesdienst in Brebach: Eine musikalische Reflexion über Flucht und Vertreibung
Zeitgleich, um 10 Uhr am 12. November, wird das Evangelische Gemeindezentrum in Brebach (Jakobstraße 14-16) zum Schauplatz eines Jazz-Gottesdienstes. Junge Talente des Saarbrücker Gymnasiums am Schloss unter der Leitung von Matthias Ernst treten in einen Dialog mit Pfarrer Josef Jirasek. Das zentrale Thema ist die Erfahrung von Entwurzelung, Vertreibung, Fremdbestimmtheit und Widerstand.
Musikgenres wie Jazz, Gospel und Blues entstanden aus dem Bedürfnis heraus, solche Erfahrungen zu verarbeiten und wurden von Menschen geschaffen, die Entbehrungen und Verfolgung erlitten hatten. Der Gottesdienst wird diese Musiktraditionen mit den Erlebnissen von Menschen in Beziehung setzen, die vor 400 Jahren flohen, um sich vor Verfolgung in Frankreich zu schützen. Pfarrer Jirasek wird dabei auch persönliche Einblicke in seine eigene Familiengeschichte gewähren und aufzeigen, wie diese Geschichten miteinander verwoben sind.