Mit einem Strahlen im Gesicht feierte Gotthard Wundke aus St. Ingbert Mitte Dezember seinen 100. Geburtstag. Der hochbetagte Jubilar, der heute im Seniorenheim St. Barbara lebt, beeindruckt auch im hohen Alter mit seiner Lebensfreude, seinem Scharfsinn und seiner Dankbarkeit.
„Eine gute Schulbildung ist wichtig, damit öffnen sich alle Türen“, lautet eine seiner Lebensweisheiten, die ihn seit seiner Jugend prägt. Bis vor einem Jahr lebte Wundke noch eigenständig im betreuten Wohnen, bevor er nach einem Sturz ins Seniorenheim zog. „Ich bin dankbar, dass ich alle Entscheidungen selbst treffe und auch meine Wohnung noch eigenständig verkaufen konnte“, berichtet er zufrieden.
Wundke blickt auf ein ereignisreiches Leben zurück. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in der Mark Brandenburg, wurde er 1942 noch vor dem Schulabschluss zum Militär eingezogen. Er absolvierte eine Ausbildung im Umgang mit chemischen Waffen, die glücklicherweise nie zum Einsatz kamen. Seine Zeit an der Front, vor allem in Italien, beschreibt er rückblickend als weniger schlimm, wobei für ihn die Kameradschaft im Vordergrund stand.
Nach Kriegsende begann er mit nichts und arbeitete sich über verschiedene Jobs und den Abschluss der Mittleren Reife an der Abendschule nach oben. Als Betriebstechniker in einer Baggerfirma begann sein beruflicher Aufstieg. Später arbeitete er bei der Firma Heckel, wo er als Leiter der Arbeitsvorbereitung begann und 1988 als Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung in den Ruhestand ging. Reisen zu Filialen in Südamerika, Spanien und Frankreich prägten sein Berufsleben.
Seine Reisen setzten sich auch privat fort. Gemeinsam mit seiner Frau besuchte er Orte wie Leningrad, Capri und Santiago de Compostela. „Wir haben unser langes gemeinsames Leben sehr genossen und ausgenutzt“, erinnert sich Wundke.
Am Geburtstag überbrachten Ortsvorsteherin Irene Kaiser und Ulrike Mauß vom Saarpfalz-Kreis ihre Glückwünsche. „Herr Wundke, Ihre Lebensfreude überträgt sich auf alle Menschen in Ihrer Umgebung!“, lobte Kaiser.
Auf die Frage nach seinem Rezept für ein gutes Leben verrät Wundke: „Besuche eine gute Schule und esse nicht zu viel. Aber zu jedem guten Essen gehört ein gutes Glas Rotwein – oder auch zwei!“
Gotthard Wundke bleibt trotz seines hohen Alters ein Vorbild für Lebensmut und Optimismus. Sein gelebtes Motto: Das Positive sehen und das Leben in vollen Zügen genießen.