Vor einer Corona-Kulisse von lediglich 1000 Zuschauern schoß sich der 1. FC Saarbrücken mit 2:0 und einer sehr konzentrierten Leistung auf Platz 2 der 3. Liga. Cheftrainer Uwe Koschinat sprach anschließend von einer sehr geschlossenen Leistung seines Teams während sein Gegenüber Enrico Maaßen zugestand, dass seiner jungen Mannschaft in mancher Situation die Reife gefehlt habe.
6 Stunden vor dem Anpfiff kam die Hiobsbotschaft, dass Stürmer Sebastian Jacob positiv auf Corona getestet worden ist. Das war sicherlich ein Downer, denn der Rodener hatte in Duisburg eine ausgezeichnete Leistung gezeigt. Andererseits trauten sich die zuletzt angeschlagenen bzw. erkranken Stammkräfte Zellner und Kerber den Startelfeinsatz zu, so dass Trainer Koschinat folgende Mannschaft aufs Feld schickte:
Batz – Ernst, Boeder, Zellner, Krätschmer – Zeitz, Kerber – Scheu, Jänicke, Günther-Schmidt – Grimaldi
Der 1.FC Saarbrücken begann druckvoll. Nach sieben Minuten ergab sich die erste Chance als Grimaldi über die linke Seite in den Dortmunder Strafraum eindrang und zum Schuss kam. Der Saarländer im Kasten der Gäste, Stefan Drljaca, wehrte ab, der Ball prallte zu Kerber, dessen Direktabnahme jedoch über die Latte segelte. Nach 19 Minuten die nächste Großchance: Dominik Ernst flankte scharf in den Sechzehner, doch erneut war der Keeper der Gelben vor Grimaldi zur Stelle. Nun gab es Powerplay der Saarbrücker. Angriff rollte auf Angriff, bis dahin leider ohne zählbaren Erfolg.
Spektakulär dann eine Szene als Robin Scheu über links Tempo aufnahm und Drljaca den Ball abluchste. Leider verfehlte sein Schuss knapp das Ziel. Danach war einmal Dortmund vor dem Kasten von Daniel Batz. Nach einem Foul von Ernst knapp vor der Strafraumkante gab es Freistoß für die Gäste. Taz brachte jedoch nicht den Ball an der Mauer vorbei. Gegen Ende der ersten Hälfte kamen die Saarländer nochmals vor das Dortmunder Gehäuse, doch es ging mit einem 0:0 in die Pause.
Dass dieses Ergebnis keinen Bestand haben sollte, war angesichts der Stärkeverhältnisse in der ersten Halbzeit zu erwarten gewesen. Und Adriano Grimaldi machte in der 50. Minute ernst. Jänicke nutzte eine Unsicherheit im Strafraum der Gelben, legte das Leder rüber zu seinem Mittelstürmer, der Drljaca keine Chance ließ. 1:0!
Saarbrücken wollte nachlegen, doch der Elan ließ gegen Mitte der 2. Hälfte etwas nach. Dortmund übernahm zeitweise die Initiative, worauf Uwe Koschinat mit dem Wechsel Steinkötter für den heute sehr guten, wohl aber ausgepowerten Scheu reagierte. Neue Impulse kamen jedoch erst mit der nächsten Auswechselung. Gnaase und Gouras kamen für Jänicke und Grimaldi. Und Minos Gouras nutzte gleich nach wenigen Sekunden auf dem Feld seine erste Möglichkeit: Kerber passte auf den 23-jährigen Deutsch-Griechen, der sofort in der eigenen Hälfte losstürmte, seinen Gegenspieler Pasalic locker abhängte und Drljaca keine Chance ließ. 2:0 in der 79. Minute – Käs gess! 120 Sekunden später kam Alexander Groiß nach einen längeren Zeit ohne Einsatz für die letzten 10 Minuten zum Einsatz. Die Dortmunder versuchten noch einmal auf den Anschlusstreffer zu drängen, doch es blieb beim verdienten 2:0-Erfolg.
Fazit: Bärenstark! Der FCS konnte an die hervorragenden ersten 70 Minuten in Duisburg anknüpfen und im Gegensatz zum Hinspiel klar demonstrieren, dass er auch das bessere Drittliga-Team stellt. Nun kommt es am Samstag zum absoluten Topspiel in Magdeburg. Ein Spiel, das klasse Fußball, aber mit Blick auf die Auseinandersetzungen rund um die Erdmann-Affäre, auch ein gutes Stück Brisanz verspricht.
Sehen Sie hier unser Video zum Spiel mit Minos Gouras und der Pressekonferenz: