Am vergangenen Freitag hatte sich die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach entschieden, sonntags darauf eine Hilfsaktion für die Flutopfer in der Gemeinde Blankenheim in Nordrhein-Westfalen auf die Beine zu stellen. „Wir wollten einen Lkw mit zehn Tonnen Hilfsgütern vollkriegen. Letztlich waren es zwei Sattelschlepper und ein 7,5t LKW“, berichtet sagt Patrik Wagner, Sprecher der Sulzbacher Feuerwehr. Denn schon kurz nach Bekanntgabe der Aktion über die sozialen Medien, standen in allen Gerätehäusern in Neuweiler, Altenwald und Sulzbach die Menschen Schlange, um Sachspenden abzugeben. „Wir waren völlig überrascht, wie viele Leute helfen wollen“, so Wagner weiter. Mit vereinten Kräften unter tatkräftiger Unterstützung der DLRG Sulzbach musste jetzt das Gespendete verpackt, verladen und koordiniert werden. Während nach Angaben von Patrik Wagner von Freitag bis Sonntag rund 550 Telefonate geführt und über 2000 Nachrichten per Email und Messenger beantwortet mussten, um die bevorstehende Logistik zu planen, machte sich ein Team des Technischen Hilfswerks (THW) Sulzbach am vergangenen Sonntag bereits auf den Weg an den Nürburgring.
Am Montag ging es mit 30 Helferinnen und Helfer der Feuerwehr Sulzbach Löschbezirk 1 Stadtmitte, der Freiwilligen Feuerwehr Altenwald, Neuweiler und Dudweiler und der Feuerwehr Saarbrücken St. Johann in das Krisengebiet. Aufgrund von bestehenden Kontakten und einem entsprechenden Netzwerk, war Krisenmanagement möglich und klar, wie und wo die Hilfsgüter ankommen sollten. „Wir haben Kontakte zu einem Landwirt in Blankenheim, der uns im Vorfeld informierte, was wo gebraucht wird“, so Patrik Wagner. Der Konvoi ins Krisengebiet rollte am vergangenen Montag um 10 Uhr auf die Straße, nachdem man ihn zwei Stunden lang beladen und vorbereitet hatte. „Es ist bewundernswert, wie sich in kürzester Zeit viele Hilfsimpulse zu einer gut organisierten Aktion aufgestellt haben“, lobt Bürgermeister Michael Adam, Chef der Wehr das Engagement der Helferinnen und Helfer. Um die Akteure selbst wurde sich auch gekümmert. Zum Beispiel spendierte der Thomas Theobald Stukkateurbetrieb Pizzen im Wert von mehreren Hundert Euro, damit alle in der Feuerwache Stadtmitte etwas zu essen hatte. Außerdem engagierte sich die Firma „Snakk“ mit Markus Parnitzke, der seinen Firmenwagen mit Kühlung und Lunchpaketen zur Verfügung gestellt hatte, damit die fleißigen Handelnden verpflegt werden konnten. Auch Lebensmittelmarkt Edeka Hoffmann & Konrad unterstützte mit Getränken. Rein Spedition, Elektro R. Meyer GmbH & Co. KG und Gebr. Schwinn GmbH stellten ihren Lastkraftwagen zur Verfügung.
Der Konvoi, bestehend aus den Feuerwehren Sulzbach (LB 1, 3, 4) und Saarbrücken (LB 13, 18) kam am Mittag im Einsatzort an. Mit Unterstützung der dortigen Hilfsmannschaft lud man die beiden Sattelschlepper und den 7,5-Tonner aus. Der kräftezehrende Einsatztag endete für die Hilfegebenden am späten Abend.
Insgesamt waren bei der Aktion rund 120 Helfende involviert, die in rund 1500 Einzelstunden nahe 88 Tonnen Hilfsmaterial bewegt haben.
Bürgermeister Michael Adam: „Es ist nicht selbstverständlich, in kurzer Zeit handlungsfähig zu werden und zahlreiche menschliche Ressourcen zu mobilisieren, um eine gemeinsame Hilfsaktion auf die Beine zu stellen. Das ist eine große Leistung und dafür gebührt allen Helferinnen und Helfern mein herzlicher Dank.“ Wie kräftezehrend dieser Einsatz war, ist daran abzulesen, dass der Bürgermeister den Einsatzkräften gerne am darauffolgenden Wochenende im Gerätehaus der Wehr in Sulzbach offiziell seinen Dank aussprechen wollte, was im Hinblick auf die noch abzuarbeitenden Dinge auf nach der Sommerpause verschoben wurde.
