Sulzbach-Altenwald. Edith Feistel, die Grande Dame von Altenwald, hat am 14. Oktober ihre 105 Lebensjahre gefeiert. Im Vereinshaus der Spielvereinigung Eintracht Altenwald, das sich bereits eine Stunde nach Beginn der Feierlichkeiten mit Gästen füllte, herrschte eine Atmosphäre der Freude und des gemeinschaftlichen Beisammenseins.
Wie ein Fels in der Brandung der Zeit steht Edith Feistel inmitten einer Gesellschaft, die sich rasant wandelt. Während ihres Lebens hat sie Kriege, Wiederaufbau und die Digitalisierung miterlebt – und nichts scheint ihr Lächeln trüben zu können. Mit der Eleganz einer Dame und dem Charisma, das nur ein langes, erfülltes Leben schenken kann, begrüßte sie jeden der Anwesenden persönlich – eine Hommage an die gute alte Tradition der Gastfreundschaft.
Die Kulinarik kam natürlich auch nicht zu kurz: Um Punkt 12 Uhr, wie es saarländische Sitte ist, wurde das Buffet eröffnet, und die Gäste ließen es sich nicht nehmen, die Vielfalt zu genießen.
Besonders berührend waren die Augenblicke, in denen Edith Feistel von ihrer Familie umgeben war. Kinder, Enkel und Urenkel kamen zusammen, um das Familienoberhaupt zu ehren. Trotz des Altersunterschiedes, der in solchen Momenten besonders spürbar wird, waren die generationenübergreifenden Bindungen deutlich zu spüren.
Das Vereinsleben, das in Altenwald einen hohen Stellenwert genießt, spielte ebenfalls eine tragende Rolle. Als Ehrenmitglied in zahlreichen Vereinen ist Feistel eine gern gesehene Gästin auf Festen und Veranstaltungen – eine Wertschätzung, die sie mit Lebensweisheit und Güte erwidert.
Interessant ist auch ein Blick in den Alltag der Jubilarin. Trotz ihres beeindruckenden Alters lebt sie selbstständig in ihrem Haus, bewältigt den Alltag mit einer beneidenswerten Vitalität und genießt die kleinen Dinge des Lebens: Gymnastik, ihre Tageszeitung und das Fernsehprogramm. Das Geheimnis ihrer Langlebigkeit? Vielleicht eine Mischung aus Bewegung, geistiger Aktivität und einer gehörigen Portion Optimismus.
Obwohl der Männergesangsverein Eintracht Altenwald diesmal nicht singend gratulieren konnte, war die musikalische Seele der Gemeinde durch die Anwesenheit von Gerhard Großmann vertreten. Ein persönlicher Touch, der die Feier noch intimer und herzlicher gestaltete.
Die Party mag vorbei sein, doch Edith Feistel blickt bereits nach vorn: Sie lud alle Gäste für das kommende Jahr ein, getreu ihrem Motto, dass das Leben gefeiert werden muss, solange es geht.
Ein Leben in Selbstständigkeit, voller gesellschaftlicher Teilhabe und mit einer großen Portion Lebensfreude – Edith Feistel ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass die Jahre allein nicht zählen. Es ist das, was man daraus macht und wie man die Gemeinschaft um sich herum bereichert.
