Sehr hohe Temperaturen über mehrere Tage oder gar Wochen haben in den vergangenen Jahren nicht nur erheblichen Schaden in der Natur in Form von Dürren und Waldbränden, sondern auch eine ernsthafte Gefahr für die menschliche Gesundheit hervorgerufen. Mit Blick auf die anstehende Hitzewelle warnt Patrick Ginsbach, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen im Regionalverband Saarbrücken: „Insbesondere ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen, aber auch Kleinkinder und Menschen, die sich berufsbedingt draußen aufhalten, sind durch die Hitze einem besonders hohen Risiko ausgesetzt.“
Ginsbach berichtet über eine Studie von Wissenschaftlern des Robert Koch-Institutes, des Umweltbundesamtes und des Deutschen Wetterdienstes, der zufolge hohe Sommertemperaturen in den Jahren 2018 bis 2020 zu fast 20.000 hitzebedingten Sterbefällen in Deutschland geführt haben. Der Umgang mit Hitzeperioden in Deutschland müsse deutlich verbessert und vulnerable Bevölkerungsgruppen besser geschützt werden, so die Analyse. Zudem müssen die Menschen hinsichtlich einer individuellen Verhaltensänderung stärker sensibilisiert werden.
Patrick Ginsbach erklärt, „es geht dabei insbesondere darum, Hitzewarnungen frühzeitig zu kommunizieren und beispielsweise Maßnahmen zu empfehlen, wie man sich durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Aufsuchen klimatisierter und schattiger Orte selbst schützen oder aber auch wie die Hitze in Innenräumen durch angepasstes Lüften, Abdunkeln etc. reduziert werden kann. Risikopersonen sollte ein einfacher Zugang zu Hilfeangeboten ermöglicht werden, sei es in Form von finanzieller Unterstützung bei der Anschaffung von Ventilatoren, Jalousien oder Ähnlichem sowie durch persönliche Hilfeangebote bei der Erledigung von Alltagsdingen wie z.B. dem Einkauf oder Behördengängen“, so Ginsbach weiter.
Auch im Jahr 2022 wurden im Regionalverband Saarbrücken bereits sehr hohe Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius gemessen. Gerade in den bebauten Zentren der Städte und Gemeinden wird der Hitzestau durch den motorisierten Verkehr weiter verschärft.
Umso wichtiger ist es gerade hier Orte anzubieten und zu kommunizieren, an denen man sich vor der Hitze schützen kann. Beispielhaft zu nennen wären hier klimatisierte öffentliche Räume, Kirchengebäude oder schattige Parks.
„Trotz einschlägiger Erfahrungen aus den vergangenen Jahren und einem dringenden Handlungsbedarf ist der Regionalverband bislang weitgehend untätig geblieben. Ein Hitzeaktionsplan wurde noch immer nicht auf den Weg gebracht. Unsere Fraktion fordert dies bereits seit mehreren Jahren und hat Vorschläge für einen Hitzeaktionsplan erarbeitet und vorgestellt“, berichtet Patrick Ginsbach.
„Es ist zu befürchten, dass es auch im weiteren Sommerverlauf weiterhin zu sehr hohen Temperaturen kommen wird und Lebensgefahr für vulnerable Bürgerinnen und Bürger besteht. Darum fordern wir den Regionalverband Saarbrücken erneut auf, seiner Verantwortung gerecht zu werden und als zentrale Koordinierungsstelle im Falle einer erneuten Hitzewelle zu fungieren“, erklärt Ginsbach abschließend.
Quelle: B90/Grüne im Regionalverband Saarbrücken