Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat St. Ingbert setzt sich dafür ein, die bevorstehende Vollsperrung der Bahnstrecke Saarbrücken – Mannheim für umfassende städtebauliche Maßnahmen zu nutzen. Während bisherige Vorschläge vor allem die Bahnunterführung in der Oststraße in den Fokus nehmen, fordern die Grünen eine ganzheitliche Betrachtung aller relevanten Engstellen und Infrastrukturmaßnahmen entlang der Strecke – einschließlich der Anbindung des geplanten CISPA-Neubaus sowie notwendiger Maßnahmen in Rohrbach und Rentrisch.
„Die Vollsperrung der Bahnstrecke bietet eine einmalige Gelegenheit, städtebauliche Projekte zu realisieren, die unter normalem Bahnbetrieb nur mit erheblichen Einschränkungen oder hohen Mehrkosten umsetzbar wären. Statt nur eine einzelne Unterführung zu betrachten, müssen wir die Chance nutzen, um strukturelle Verbesserungen für die gesamte Stadt anzugehen“, betont Rainer Keller, Fraktionsvorsitzender der Grünen.
Die Fraktion hat in den vergangenen Monaten bereits Gespräche mit Baufirmen geführt, um technische Möglichkeiten für bauliche Maßnahmen wie die Verbreiterung von Bahnunterführungen zu prüfen. Basierend darauf fordern die Grünen die Stadtverwaltung auf, geeignete Projekte zu identifizieren und auf eine Umsetzung während der Sperrzeit hinzuwirken.
Forderungen der Grünen im Überblick:
- Erschließung des CISPA-Neubaus: Sicherstellung notwendiger Straßen- und Versorgungsanbindungen sowie eine optimierte Verkehrsanbindung.
- Entschärfung von Engstellen entlang der Bahnstrecke: Neben der Oststraße/Blieskasteler Straße sollen auch weitere neuralgische Punkte in Rohrbach und Rentrisch betrachtet werden.
- Modernisierung des Bahnhofs Rohrbach: Verbesserung der Barrierefreiheit und der Verkehrsanbindung.
- Sanierung und Ausbau von Bahnübergängen und Unterführungen: Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, um St. Ingbert zukunftsfähig aufzustellen.
- Erweiterung des Park-and-Ride-Angebots: Verbesserung der Anbindung an den Nahverkehr und Entlastung der innerstädtischen Verkehrsflächen.
- Neugestaltung und Begrünung von Flächen entlang der Bahnstrecke: Ergänzung des Lärmschutzes und Steigerung der Aufenthaltsqualität.
- Abstimmung mit der Deutschen Bahn: Nutzung von Synergien und Koordination langfristiger städtebaulicher Entwicklungen.
„Wir brauchen einen ganzheitlichen Blick auf die Stadtentwicklung und dürfen uns nicht nur auf einen einzelnen Stadtteil konzentrieren. Die Sperrung sollte für alle Stadtteile genutzt werden, um die Infrastruktur zukunftssicher zu machen – insbesondere mit Blick auf das wachsende CISPA-Innovationszentrum“, so Markus Schmitt, Grüner Beigeordneter für Stadtentwicklung.
Die Grünen fordern eine rasche Machbarkeitsprüfung sowie die Erarbeitung eines Konzepts zur bestmöglichen Nutzung der Sperrzeit für die gesamte Stadt St. Ingbert. Ein entsprechender Antrag soll in der Stadtratssitzung im Mai gestellt werden.