Lesen Sie hier die Pressemeldung von Bündnis 90/Die Grünen Friedrichsthal im Original.
Am Bildstocker Saufangweiher soll ein alter Pumpenturm unterhalb des Autobahndamms mit Mitteln der Landschaft der Industriekultur (LIK) Nord zur Aussichtsplattform ausgebaut werden. Der Beitrag der Stadt an den zuletzt mit 130.000 Euro veranschlagten Baukosten soll zehn Prozent betragen. Dem hat der Stadtrat am 28.11. zugestimmt. Bündnis 90/Die Grünen halten das gesamte Vorhaben für eine krasse Verschwendung von Steuergeldern.
Deren Vorsitzender, Dr. Horst-Henning Jank erklärt dazu: „Friedrichsthal war seinerzeit der LIK Nord beigetreten in der Hoffnung, das Naherholungsgebiet Saufang trotz gravierender Probleme mit der Wasserzufuhr mit einem Dammbau zu sichern. Diese Absichten haben sich zerschlagen. Man war nun bei der LIK Nord offenbar krampfhaft auf der Suche nach Projekten, mit denen sich die weitere Mitgliedschaft Friedrichsthals begründen ließ, und verfiel letztes Jahr auf die Idee, besagten Pumpenturm zum Aussichtsturm auszubauen. Die Begeisterung darüber hielt sich wohl fraktionsübergreifend in Grenzen.
Nachdem sich aber der Steg am gegenüberliegenden Ufer des Weihers im Lauf dieses Jahres als marode erwies und rückgebaut werden musste, hieß es von Seiten der LIK Nord, einen Ersatzbau gebe es nur, wenn auch der Aussichtsturm realisiert würde. Damit soll – unseres Erachtens in unanständiger Weise – Druck für das Turmprojekt ausgeübt werden. Und nachdem zunächst von Ausgaben von 70.000 Euro für den Ausbau die Rede war, haben sich die Kosten letzte Woche aus unerfindlichen Gründen mal eben auf 130.000 Euro erhöht.
Während wir Friedrichsthaler Grünen den Neubau eines Stegs befürworten, erschließt sich uns der Sinn des Turms nicht: Die Aussicht von dort ist ohnehin äußerst eingeschränkt. Und der Lärm der 80 Meter daneben verlaufenden Autobahn mindert den Wert des Naturerlebnisses wohl ebenfalls drastisch.
Auch wenn der Eigenanteil der Stadt nur zehn Prozent betragen sollte, hält das Turmprojekt keiner Kosten-Nutzen-Rechnung stand. Hier ist eine Organisation fieberhaft auf der Suche nach Projekten, mit denen sie ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen kann. Dabei werden unseres Erachtens Steuergelder verpulvert. Wir hoffen, dass sich die politisch Verantwortlichen in der LIK Nord noch eines Besseren besinnen.“