Zu den Äußerungen der frauenpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Dagmar Heib dazu, dass Abtreibungen nicht in die allgemeine Ärzteausbildung aufgenommen werden dürften, erklärt die Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Saar, Jeanne Dillschneider:
„Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat vorgeschlagen, medizinische Methoden von Schwangerschaftsabbrüchen in die Ärzteausbildung zu integrieren. Dieser Schritt ist nur konsequent, um die angemessene gesundheitliche Versorgung von Personen mit Uterus sicherzustellen. In der medizinischen Ausbildung ist die Thematik immer noch weitgehend Tabu. Dabei geht es eben – wie Dagmar Heib richtig feststellt – um einen tiefgreifenden Eingriff. Die Folge dessen sollte aber sein, dass man Frauen den Zugang zu Information und gesundheitlicher Versorgung nicht unnötig erschwert, unabhängig davon, welche Entscheidung sie für sich treffen wollen. Schon jetzt finden sich kaum Ärztinnen und Ärzte, die einen solchen Eingriff vornehmen können.“
Die CDU bevormunde weiterhin Schwangere, so die Sprecherin der Grünen Jugend. „Offenbar glaubt die CDU immer noch daran, die Verwehrung von Informationen und Wissen führe zur Durchsetzung ihrer Moralvorstellungen. Damit bleibt sie in mittelalterlichen Vorstellungen verhaftet. Doch gerade wem die Tragweite der Entscheidung bewusst ist, muss einsehen, dass nur der Zugang zu qualifizierten Ärztinnen und Ärztinnen sowie verlässlichen Informationen dieser Tragweite gerecht werden,“ erklärt Dillschneider.
„Wir fordern, dass Schwangerschaftsabbrüche nicht weiter im Strafgesetzbuch geregelt werden. Schwangere müssen ihre Entscheidung selbstbestimmt treffen können, ohne auch noch den Druck einer drohenden strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt zu sein. Außerdem fordern wir, dass Fortbildungsmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte im Saarland in Bezug auf die Vornahme von Schwangerschaftsabbrüche geschaffen werden,“ so abschließend die Sprecherin der Grünen Jugend.
Quelle: GRÜNE JUGEND SAAR