Saarbrücken – Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der Regionalversammlung übt deutliche Kritik an der jüngsten Entscheidung zur Verkehrsführung im Raum Riegelsberg und Malstatt. Hintergrund ist die Ablehnung eines Lkw-Durchfahrtsverbots auf der Lebacher Straße, die maßgeblich von Bürgermeister Klaus Häusle als Erfolg für seine Gemeinde bewertet wurde.
Nach Auffassung der Grünen führt die Entscheidung dazu, dass die Verkehrsbelastung vor allem in Saarbrücken-Malstatt bestehen bleibt. Die Fraktionsvorsitzende Anne Lahoda bezeichnet dies als „unsolidarisch“ und spricht vom sogenannten St.-Florians-Prinzip – also der bewussten Verlagerung von Belastungen auf Nachbargemeinden.
Lahoda fordert eine „gerechte und nachhaltige Verkehrspolitik“, die nicht nur Einzelinteressen diene, sondern die gesamte Region in den Blick nehme. Die Grünen plädieren für eine großräumige Transitregelung, insbesondere für den Schwerlastverkehr. Ein flächendeckendes Durchfahrtsverbot für Lkw im Transitverkehr könne nach Einschätzung der Fraktion zu einer spürbaren Entlastung betroffener Wohngebiete führen.
Zugleich spricht sich die Fraktion für eine umwelt- und anwohnerfreundliche Verkehrsplanung aus, die die Lebensqualität aller Betroffenen gleichermaßen berücksichtigt. Man appelliere an alle Entscheidungsträger, „gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten, die für alle akzeptabel ist“, so Lahoda.
Die Diskussion um die Verkehrsführung in der Region ist Teil einer umfassenderen Debatte über Lärm-, Luft- und Sicherheitsbelastungen im kommunalen Straßenverkehr. Die Grünen fordern in diesem Zusammenhang eine stärkere Berücksichtigung von Umwelt- und Gesundheitsaspekten bei verkehrsplanerischen Entscheidungen.