StartPolitikGrüne Ortsverbände sagen Nein zur Kommerzialisierung des Grundwassers

Grüne Ortsverbände sagen Nein zur Kommerzialisierung des Grundwassers

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In einer gemeinsamen Erklärungen sprechen sich die Grünen-Ortsverbände Kirkel, St. Ingbert und Blieskastel sowie der Kreisverband Saarpfalz gegen die Wasserförderung privater Unternehmen aus.

Die Lidl Tochter MEG Kirkel GmbH versuche sich für die Hausmarke Saskia weitere Grundwasserreserven für das Abfüllen in Plastikflaschen im sogenannten Taubental in der Biosphäre Bliesgau am Rande der Kernzone zu sichern. In Kirkel gab es bereits Probebohrungen des Betreibers, derzeit laufen weitere Pumpversuche. Nach Auffassung der Bündnisgrünen sind hier das Umwelt- sowie das Wirtschaftsministerium in der Pflicht schnellstmöglich für Transparenz über den Fortgang des Verfahrens zu sorgen und dem Vorhaben einen Riegel vorzuschieben. Die Ortsverbände Kirkel, St. Ingbert, Blieskastel, die Ortsvertrauenfrau von Beeden und der Kreisverband Saarpfalz von Bündnis 90/Die Grünen nehmen hierzu in einer gemeinsamen Presseerklärung Stellung.

Der Vorsitzende der Kirkeler Bündnisgrünen, Axel Leibrock äußerte in der letzten Sitzung des Ortsrats Kirkel-Neuhäusel starke Bedenken gegen das Vorhaben und verwies darauf, dass bereits die bestehende Wasserförderung negative Auswirkungen hat: „Oberflächengewässer trocknen im Sommer jetzt schon aus. Eine Erhöhung der Wasserfördermenge würde diese Effekte verstärken. Fehlende Niederschläge verhindern zusätzlich das Auffüllen der Wasservorräte im Oberflächenbereich. Ein Abpumpen verstärkt die negativen Effekte noch zusätzlich.“

Dem schließt sich die Ortsvertrauenfrau Katrin Lauer aus Homburg-Beeden an: „Die Ressource Wasser wird in den nächsten Jahren durch die Klimaveränderungen immer bedeutsamer. Schon jetzt sieht man im Kirkeler Wald deutliche Zeichen, die auf ein Sinken des Grundwasserspiegels hinweisen. Die Förderung von Wasser durch Privatunternehmen in diesen Mengen und insbesondere zur Getränkeabfüllung in Plastikflaschen, ist sehr kritisch zu betrachten.“

Auch der St. Ingberter Bürgermeister Markus Schmitt übt scharfe Kritik: „Dieses Wasser gehört den Bürgerinnen und Bürgern! Trinkwasser ist kein normales Handelsgut. Die Zeiten, in denen wir über scheinbar unbegrenzte Vorräte an sauberem Trinkwasser verfügten sind vorbei.“

Auch die Blieskasteler Bündnisgrünen sind mit den MEG-Plänen nicht einverstanden: „Die geplante Mehrförderung entspricht in etwa dem Verbrauch einer zusätzlichen Stadt in der Größe von Blieskastel. In Zeiten geringer Niederschläge und ausgetrockneten Wäldern brauchen wir keinen Großkonzern, der unser Grundwasser abpumpt, durch halb Deutschland karrt und dabei noch jede Menge an Plastikmüll produziert wird. Wir sollten als Nachbarkommunen daher ein Auge auf dieses Vorhaben in Kirkel werfen,“ zeigt sich die Vorsitzende der Blieskasteler Grünen, Lisa Becker, ablehnend gegenüber dem geplanten Vorhaben.

Der Kreisvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen Saarpfalz Rainer Keller hält die absehbaren Folgen für Mensch und Natur für ökologisch fragwürdig, die die geplante Wasserförderung mit sich brächte: „Kirkel, Neunkirchen, Homburg, Blieskastel, Saarbrücken, Sulzbach und St. Ingbert wären von diesem Vorhaben unmittelbar betroffen, da wir alle mehr oder weniger aus den gleichen Speichern unser Grundwasser beziehen. Es geht um fossiles, also ‚uraltes sauberes Grundwasser‘ aus rund 250 m Tiefe. Es ist leider die gleiche Strategie, die Coca-Cola, Nestlé oder Pepsi weltweit zu Ausbeutung von Grundwasserreserven anwenden. Wir Grüne im Saarpfalzkreis stehen diesem Vorhaben äußerst kritisch bis ablehnend gegenüber. Nach der Gefährdung durch das ansteigende Grubenwasser ist dies der nächste Anschlag auf unser Trinkwasser.“

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