Angesichts der erneuten Rekordtemperaturen ist aus Sicht der Saar-Grünen ein Hitzeschutzkonzept für das Saarland überfällig. Sehr hohe Temperaturen über mehrere Tage oder gar Wochen haben in den vergangenen Jahren erheblichen Schaden in der Natur verursacht. Dürren und Waldbrandgefahr sind auch für das Saarland eine ernstzunehmende Bedrohung. Aber noch mehr warnen Mediziner:innen vor den ernsthaften Gefahren für die menschliche Gesundheit durch große Hitze. Gerade für ältere Menschen, Kleinkinder und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen besteht bei extremer Hitze akute Lebensgefahr.
Die Vorsitzende der Saar-Grünen Uta Sullenberger vergleicht die Situation im Saarland mit Frankreich: “Frankreich hat für Hitzewellen schon lange vorgesorgt. Alleinlebende Senior:innen, Menschen mit Behinderungen und Erwerbsunfähige können sich dort in ihrer Stadt registrieren lassen. Bei einer hitzebedingten Unwetterlage behält dann der Soziale Dienst das Wohlbefinden der Betroffenen im Auge.”, erläutert Uta Sullenberger.
Während in Frankreich aus der Hitzewelle 2003 Lehren gezogen wurden, hatten die hohen Sommertemperaturen in den Jahren 2018 bis 2020 Studien zufolge zu fast 20.000 hitzebedingten Sterbefällen in Deutschland geführt. Auf Basis der guten Erfahrungen unserer europäischen Nachbarn verlangen auch die Saar-Grünen, dass im Saarland ein landesweites sowie regionale Hitzeschutzkonzept/e eingeführt werden. Insbesondere erwarten die Saar-Grünen, dass die zuständige/n Minister Dr. Magnus Jung und Ministerin Petra Berg ähnlich wie ihre Amtsvorgänger:in Bachmann und Jost Hitzewarnungen frühzeitig kommunizieren und Maßnahmen empfehlen. Im Zuge des Klimawandels werden allerdings solche Ereignisse auf Basis wissenschaftlicher Prognosen zunehmen. Dann werden solche niederschwelligen Maßnahmen nicht mehr ausreichend sein. Deshalb müssen Hitzeschutzkonzepte schon jetzt zukunftsfest geplant werden und beispielsweise regionale Hitzeschwerpunkte oder besondere Gefahrenstellen wie Seniorenresidenzen berücksichtigen.
Gleichzeitig verlangt der Grünen Vorsitzende Dr. Ralph Nonninger, das Schutzkonzept mit einem Hitzenotfallkonzept zu ergänzen. „Langfristig können wir ähnlich wie bei Corona eine Überlastung des Gesundheitswesens nicht ausschließen. Extremhitze ist ein Unwetterereignis und muss entsprechend wie jedes dramatische Naturereignis vorbereitet sein.“, so Dr. Ralph Nonninger. Für ihn gehören in ein solches Hitzenotfallkonzept beispielsweise besondere Maßnahmen für die Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung oder Notmaßnahmen beim Zusammenbruch kritischer Infrastrukturen wegen extremer Hitze.
Quelle: Grüne Saar