StartPolitikGrüne Saar: Masken im Unterricht dürfen nicht tabu sein

Grüne Saar: Masken im Unterricht dürfen nicht tabu sein

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Echter Strategiewechsel zur Vermeidung von Lockdowns an Schulen notwendig

Nachdem nun alle saarländischen Landkreise als Risikogebiete eingestuft wurden, haben die saarländischen Grünen einen umfassenden Strategiewechsel der Großen Koalition in der Bildungspolitik für die Zeit nach den Herbstferien gefordert. Ein neues Lüftungskonzept allein reiche nicht, weil es weder Personal- noch Raumengpässe ausgleiche. Die Landesregierung müsse jetzt endlich für mehr Abstand in den Klassenzimmern sorgen, um bei weiter ansteigenden Infektionszahlen und herbst- bzw. winterlichen Bedingungen Schulschließungen möglichst zu vermeiden. Notwendig sei zusätzliches Personal, um die Klassen zu verkleinern sowie digitale Konzepte für mehr Freiraum. Zudem müsse eine ergebnisoffene Debatte über das Tragen von Masken im Unterricht geführt werden. Die kategorische Weigerung der Bildungsministerin, eine Maskenpflicht für ältere Kinder auch nur in Erwägung zu ziehen, sei absurd. Auch das RKI empfehle die Maske als Präventivmaßnahme an weiterführenden Schulen.

Der bildungspolitische Sprecher der Grünen und ehemalige Bildungsminister Klaus Kessler sagte dazu: „Das ganze Land ist Risikogebiet und trotzdem soll es auch nach den Herbstferien in den saarländischen Schulen weiter hingenommen werden, dass es Klassen mit 30 Kindern und mehr gibt, in denen im Präsenzunterricht de facto nicht mal ein Mindestmaß an Abstand möglich ist. Die Weigerung der Bildungsministerin in einer solchen Situation die Einwendungen von Gewerkschaften, Schüler- und Elternvertretern für eine Maskenpflicht auch nur ernsthaft zu prüfen, setzt der Debatte die Krone auf. Während wir zu Recht dazu aufrufen, dass die Menschen Masken tragen, wenn sie Abstand nicht halten können, lassen wir dies in Schulen vorsätzlich außen vor. Das ist absurd und nicht vermittelbar, zumal auch das RKI die Maske an weiterführenden Schulen empfiehlt.“

Grünen-Landeschef Markus Tressel fordert angesichts der absehbar angespannteren Lage in den Schulen ab der nächsten Woche mehr Bereitschaft der Landesregierung neue Wege zu gehen. Tressel: „Wir brauchen jetzt einen echten Strategiewechsel. Dazu gehört zusätzliches Lehrpersonal, um die Klassen zu verkleinern und die größten Personalengpässe zu beseitigen. Gleichzeitig brauchen wir innovative Konzepte, wie z. B. geteilte Klassen, die sich für unterschiedliche Fächer in Präsenz- und Onlinebeschulung tage- oder wochenweise abwechseln und damit mehr Freiraum in den Schulen schaffen.“

Kessler und Tressel riefen die Landesregierung auf, mit den Gewerkschaften, den Schüler- und Elternvertretern schnellstmöglich in einen Dialog einzutreten, wie Schule in der Pandemie sicher und erfolgreich gestaltet werden kann. Zudem müsste dort, wo es keine kurzfristige andere Lösung geben kann, auch so genannte Aerosolfilter in den Klassenräumen eingesetzt werden.

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