„Wenn Ministerpräsident Hans die geplante Ansiedlung von S-Volt auf dem geplanten Gebiet bejubelt und vorrangig mit 2.000 neuen Arbeitsplätzen begründet, ist da zwar vor den anstehenden Landtagswahlen verständlich, jedoch lässt er in seiner Aussage wichtige Punkte vermissen, die einen verantwortlichen Abwägungsprozess zwischen Vor- und Nachteilen begründen würden“, so Kiymet Göktas, Vorsitzende des Ortsverbandes Saarlouis und stellvertretende Landesvorsitzende der Grünen Saar.
Natürlich begrüßen auch die Saarlouiser Grünen eine entsprechende Ansiedlung, aber dort wo diese aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes und des Gebotes des sparsamen Umganges mit der Ressource Boden möglich ist. Dies ist jedoch an dem zur Zeit diskutierten Standort nicht gegeben.
„Wie bereits in der Vergangenheit gefordert, sehen die Saarlouiser Grünen nur einen einzigen Standort, wo dieses Projekt verantwortlich realisiert werden könnte und zwar auf dem brach liegenden Kraftwerksstandort in Ensdorf. Nicht die Fläche hat sich den Investorenwünschen anzupassen sondern das Projekt hat sich einer geeigneten Fläche anzupassen. Gerade im Saarland ist es das Gebot der Stunde den dramatisch wachsen Flächenverbrauch zu stoppen und bereits vorgenutzte Flächen wiederzubeleben“, so Göktas.
Unabhängig davon haben viele Projekte der Vergangenheit gezeigt, dass diese undifferenzierte und pauschale Aussage nach Arbeitsplätzen meist nicht realisiert wird. Insofern wird dieses Argument solange bezweifelt, solange keine genauen und verbindlichen Zahlen differenziert nach den einzelnen Produktionsprozessen vorgelegt werden.
„Geradezu betroffen macht jedoch die „Kampfansage“ gegen die saarländischen Bürgerinitiativen, die gerade nicht das Sankt Florians-Prinzip verfolgen. Richtigerweise formiert sich ein landesweiter Widerstand gegen den fortschreitenden Flächenfraß von Merzig über Saarlouis bis nach Saarbrücken… Für Investoren ist es meist billiger Wiesen, Acker oder Waldflächen zu bebauen, als die riesigen Flächenpotenziale aus der industriellen Vergangenheit zu reaktivieren. Dass diese Kampagne das Saarländische Wirtschaftsministerium unterstützt und sich damit offen gegen bürgerschaftliches Engagement stellt, spricht Bände“, so Kiymet Göktas.
Quelle: Kiymet Göktas