Seit Jahren kämpfen Umweltverbände, Grüne sowie AnwohnerInnen gegen die Planung einer B423neu, die auf rund 4 Kilometern von einem neu zu bauenden Autobahnanschluss der A8 durch die Mastau über das DSD-Gelände zur Saarbrücker Straße in Homburg verlaufen soll. Nachdem nun – neben vielen anderen seltenen Tierarten – kürzlich auch noch der Fischotter in der offiziell als Überschwemmungsgebiet ausgewiesenen Mastau gesichtet wurde, fordern die Saarpfalz-Grünen einen sofortigen Planungsstopp für die B423neu.
„Wildkatze, Schwarzstorch, Biber, Rotmilan und nun auch noch der im Saarland eigentlich bereits als ausgestorben geltende Fischotter wurden bereits in der einmaligen Naturlandschaft der Mastau nachgewiesen. Muss zuerst noch ein Mammut gesichtet werden, um die Landesregierung zum Einlenken zu bewegen? Aus unserer Sicht ist es längst an der Zeit, das Projekt B423neu, das bereits Unsummen an Planungskosten verschlungen hat und weitere Millionen an Steuergeldern verschlingen würde, zu beerdigen“, so der Grüne-Kreisvorsitzende, Rainer Keller.
Umweltministerin Berg gefordert
Seit der Landtagswahl liegt die Planungshoheit der B423neu beim Saarländischen Umweltministerium.
„Es ist nicht nachvollziehbar, dass Umweltministerin Berg angesichts der drängenden Notwendigkeit zur Eindämmung der Erderwärmung, weiterhin an dem Projekt festhalten will. Wer Klimaschutzgesetze auflegt und gleichzeitig vorgibt, für eine Verkehrswende zu kämpfen, muss auch Maßnahmen zur Umsetzung ergreifen. Wer neue Straßen baut, stärkt damit den Individualverkehr und stellt Klimaschutz hinten an. Wer Straßen sät, wird noch mehr Verkehr ernten! Im Sinne des Natur- und Umweltschutzes muss die Landesregierung das Projekt sofort stoppen“, so Keller weiter.
Ortschaften entlang der B423 entlasten
Zurecht kämpfen die AnwohnerInnen entlang der B423 seit Jahrzehnten gegen den zunehmenden Verkehr und Lärm. Doch der Bau der B423neu verlagert den Verkehr aus Sicht der Saarpfalz-Grünen nur in die Gärten der AnwohnerInnen. Lösungen sehen die Grünen in verkehrsrechtlichen Anordnungen und passivem Lärmschutz.
„Aus unserer Sicht braucht es ein beherztes Eingreifen der Verkehrsbehörden bei Kreis und Land, um eine echte Entlastung für die Dörfer entlang der B423 herbeizuführen. Der Landesbetrieb für Straßenbau ist gefordert, entsprechende Lärmuntersuchungen durchzuführen. Auf deren Grundlage kann dann zum einen eine 75% Förderung für passiven Lärmschutz erfolgen und zum anderen kommen je nach Lärmwerten am Tag und in der Nacht verkehrsrechtliche Anordnungen in Betracht. Tempo 30, LKW-Transitverbote und Flüsterasphalt fordern wir Grünen bereits seit Jahren! Die rechtlichen und tatsächlichen Möglichkeiten sind da, es fehlt am politischen Willen“, fasst Grünen-Kreisvorsitzende Lisa Becker zusammen.
Quelle: Grüne Saarpfalz