Die Kürzung des Busangebots in Schmelz durch die Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis hat bei den Grünen vor Ort für Unmut gesorgt. Wie erst jetzt bekannt wurde, sind vor allem Wochenendverbindungen betroffen. So können Passagiere am Samstag nicht mehr von Limbach nach Lebach oder Schmelz fahren. Insgesamt wurden acht Fahrten von und nach Limbach ersatzlos gestrichen. Auch am Sonntag sind die Ortsteile Primsweiler und Hüttersdorf von der Halbierung des Angebots betroffen. Ab 19 Uhr fährt auf der Linie 466 kein Bus mehr. Bürgermeister Wolfram Lang gab auf eine entsprechende Anfrage im Gemeinderat an, dass die Gemeinde nicht einmal informiert wurde und kein Einvernehmen hergestellt werden konnte.
Grünen-Fraktionsvorsitzender Hanko Zachow kommentiert die Angebotskürzungen kritisch: „Die Bundesregierung reduziert mit der Einführung des Deutschlandtickets ab Mai die CO2-Emissionen im Straßenverkehr. Gleichzeitig werden hier auf dem Land die ohnehin dürftigen Verbindungen noch zusammengestrichen und die Menschen zum Individualverkehr gezwungen. Das passt nicht zusammen.“ Ute Böttcher, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, fordert den Landkreis und das Verkehrsministerium auf, die noch verbleibende Zeit bis zum Start der neuen Ticketangebote zu nutzen, um die entstandene Lücke zu schließen. „Was nutzt ein kostengünstiges und überregional einsetzbares Schülerticket, wenn es außerhalb der Schulbusse nur vereinzelte Fahrten gibt?“ Auch Alternativen zu schlecht ausgelasteten Linien in Tagesrandzeiten wie Anrufsammeltaxis seien nicht umgesetzt worden.
Die Grünen in Schmelz fordern eine schnelle Lösung, um den öffentlichen Nahverkehr auch auf dem Land attraktiv zu halten und den Individualverkehr zu reduzieren.