– speziell in den Straßen Am Gütterwieschen und Am Öschweg
Dass im verkehrspolitischen Bereich in St. Ingbert noch einiges im Argen liegt, zeigte laut Grünen die kürzlich unnötig ideologisch geführte Debatte um innerstädtisch Tempo 30. Dass es jedoch nicht alleine mit einer Reduzierung der Spitzengeschwindigkeit getan ist und immer die spezielle Situation vor Ort betrachtet werden muss sieht man am Beispiel Gütterwieschen/Öschweg: Laut der Grünen St. Ingbert braucht es ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer unter Berücksichtigung der Interessen der Anwohner.
Die St. Ingberter Grünen haben laut ihres Vorsitzenden Rainer Keller bezgl. der Gütterwieschen eine pragmatische Lösung: „Durch die Einführung eines s.g. „Verkehrsberuhigten Bereiches“ -mittels des Verkehrszeichens 325 lt. StVO- gibt es keine definierte Fahrbahn mehr. Fahrzeuge -auch Fahrräder- dürfen den Bereich mit Schrittgeschwindigkeit befahren – in jedem Fall deutlich langsamer als die jetzt vorgeschlagenen 20 km/h“.
Vorrang für Fußgänger
„Die verschiedenen Verkehrsarten wären aber nicht gleichberechtigt. Im Gegenteil hätten Fußgänger sogar Vorrang und dürften den verkehrsberuhigten Bereich in der ganzen Breite benutzen und Kinderspiele wären überall erlaubt. Sogar Kinderfahrräder, welche normalerweise Kinder im Vorschulalter zur Nutzung auf den Bürgersteig festlegen, wären in den gesamten Bereich zulässig“.
Parken weiterhin möglich
„Da in verkehrsberuhigten Bereichen nur in gekennzeichneten Flächen geparkt werden darf, könnte die Stadtverwaltung im Dialog mit den Anwohnern im gesamten Bereich entsprechende Flächen ausweisen. Ein Halten bspw. zum Ein- oder Aussteigen und zum Be- oder Entladen wäre unter dem Aspekt der gegenseitigen Rücksichtnahme überall erlaubt.
Stadtverwaltung agiert ungeschickt
Die Grünen kritisieren wie die Stadtverwaltung auf die Bürgeranliegen reagiert hat: „Wenn der Einspruch der betroffenen Bürger zu Folge hat, dass das Ordnungsamt nur die Anwohner fürs Parken vor der eigenen Haustür bestraft, wird sich zukünftig jeder überlegen, ob es im eigenen Interesse ist sich hilfesuchend an die Stadtverwaltung zu wenden. Das wäre im Sinne eines zu entwickelnden respektvollen und gleichberechtigten Miteinanders aller Verkehrsteilnehmer und der Benennung potentieller Gefahrenstellen kontraproduktiv!“, betont Keller.
„Bürgeranliegen müssen wir sehr ernst nehmen, gerade wenn eine ganze Straße ihren Unmut bekundet. Es gibt im Bereich des verwaltungsmäßigen Handelns IMMER Möglichkeiten für sinnvolle Lösungen. Dafür bin ich gewählt – dafür setze ich mich ein: Lösungen zu schaffen!“; ergänzt der Grüne Beigeordnete für nachhaltige Stadtentwicklung Markus Schmitt.
Es braucht Miteinander statt Gegeneinander
„Wir wollen praktikable Lösungen und keine ideologischen Verbote“, konkretisiert Keller: „Für uns ist klar, dass in der Vergangenheit dem Auto zu viel öffentlicher Raum zugestanden wurde. Debatten um eine komplette Verbannung des Autos aus der Innenstadt können wir aber in 100 Jahren führen, wenn wir dann vielleicht endlich einen vergleichbaren ÖPNV wie in Hannover oder München haben. Solange dem nicht so ist brauchen unsere Bürgerinnen und Bürgen ihr Auto! Und das muss auch irgendwo geparkt werden! Heute bringen solche Debatten überhaupt nichts außer eine weitere Spaltung zwischen den verschiedenen Gruppen der Verkehrsteilnehmer. Stattdessen bräuchten wir aber mehr Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme! Den Straßenraum inklusive der Bürgersteige als Verkehrsberuhigten Bereich komplett für alle Nutzer freizugeben halten wir in Verbindung mit der stark herabgesetzten zulässigen Geschwindigkeit in vielen Bereichen für eine optimale Lösung“, so Keller abschließend.
Bündnis 90/Die Grünen Sankt Ingbert