Die Grünen unterstützen das Anliegen der Bürgerinitiative gegen die Ansiedlung von DB Schenker und die Forderung nach einer „Anlieger frei“-Regelung für den Schwerlastverkehr.
Bei der gestrigen Übergabe von 2248 Unterschriften für ein LKW-Durchfahrtsverbot entlang der Ortsdurchfahrten von Ommersheim, Aßweiler, Biesingen, Blieskastel und Webenheim durch Yve Brück und weitere Vertreter der Bürgerinitiative an Landrat Dr. Gallo waren auch Vertreter der Grünen anwesend.
Dabei stellten sie gegenüber dem Landrat nochmals eindeutig die Position der Grünen klar: Ein Großlogistikverteilzentrum gehört nicht in oder an den Rand der Biosphäre Bliesgau. In der geplanten Dimension entstünden nicht nur weitere unzumutbare Belastungen für die Anwohner in unmittelbarer Umgebung zu Ensheim, sondern es gäbe auch erhebliche negative Einflüsse auf die Menschen, Tiere und die Natur in der gesamten Biosphärenregion.
Markus Schmitt, Mitglied des Grünen Kreisvorstandes Saarpfalz, verwies darauf, dass es zum Schutz und zur Weiterentwicklung der Biosphäre unbedingt notwendig sei, ein Durchfahrtverbot für LKW zu erwirken. Er wurde bestärkt durch mehrerer Bürgerinitiativen, die diese Forderung bereits seit Jahren erheben und deren Anliegen im Zuge der Diskussion um DB Schenker aktuell nochmals verstärkt Beachtung gewann.
Landrat Dr. Theophil Gallo wurde von den Grünen zudem aufgefordert, neue Ideen zu entwickeln und zu prüfen, ob es ein Modellprojekt geben könne, welches es Logistikunternehmen ermöglicht, Lieferungen in der Biosphäre mit Elektroautos und Elektrokleintransporter – die mittlerweile bereits marktreif einsatzfähig sind – auszuführen, um so den Saarpfalzkreis als Modellregion für lokal emissionsfreien Lieferverkehr zu etablieren und damit die Lärm- und Emissionsbelastung für die Anwohner deutlich zu reduzieren.
Sabine de Haas, Vorstandssprecherin der Grünen Sankt Ingbert, unterstützt die Forderung nach einem Durchfahrverbot für LKW in der genannten Region ebenfalls – auch um dem bisher bereits existierenden Phänomen der Mautsparer wirksam entgegenzuwirken, denn diese Mautprellerei sei überhaupt nicht vereinbar mit den Nachhaltigkeitszielen des Biosphärenreservats als Modellregionen für ein ausgeglichenes Zusammenleben von Mensch und Natur.
Positiv wurde die Antwort des Landrates gewertet, in einem unmittelbar bevorstehenden Verkehrskonzept für den Saarpfalzkreis Möglichkeiten zum Anwohner- und Naturschutz mit einzubeziehen und konkret zu prüfen, ob die Forderung nach einem LKW Durchfahrverbot mitberücksichtigt werden könne.
De Hass und Schmitt betonten abschließend, dass die Grünen im Saarpfalzkreis die Entwicklung weiterhin intensiv verfolgen und sich für eine Weiterentwicklung der Modellregion einsetzen werden.