StartPolitikGrünen-Anfrage: Saar-Verkehrsministerium benachteiligt Niedtalbahn-Reisende

Grünen-Anfrage: Saar-Verkehrsministerium benachteiligt Niedtalbahn-Reisende

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Tressel: Teurere Preise verdrängen Fernreisende von der Niedtalbahn

Das saarländische Verkehrsministerium hat in einem bemerkenswerten Vorgang die Niedtalbahn aus dem Tarif der Deutschen Bahn herausgelöst. Wer eine Fernfahrkarte von bzw. nach Niedaltdorf, Hemmersdorf oder Siersburg kaufen möchte, zahlt seit einigen Jahren extra. Zudem sind immer noch keine Sparpreise erhältlich. Dies geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des saarländischen Bundestagsabgeordneten und Grünen-Landeschefs Markus Tressel hervor. Der Grünen-Politiker wirft Verkehrsministerin Rehlinger vor, mit dieser Preispolitik die Niedtalbahn aufs Abstellgleis zu schieben. Fernreisende aus der Region würden gerade dazu gedrängt, mit dem Auto nach Dillingen oder Saarlouis zu fahren.

„Wie mir das Bundesverkehrsministerium auf meine Anfrage hin mitteilt, hat das saarländische Verkehrsministerium der DB Regio für die Strecke Dillingen – Niedaltdorf im Verkehrsvertrag die Auflage gemacht, nach den Beförderungsbedingungen Anstoßverkehr zu tarifieren. Damit nahm das Verkehrsministerium die Niedtalbahn grundlos aus dem Tarif der Deutschen Bahn, obwohl die Strecke sogar von dieser bedient wird – ein bundesweit einmaliger Vorgang zu Lasten der Reisenden. Auf den ersten Blick unsichtbar zahlen diese deshalb offenbar seit geraumer Zeit extra für überregionale Fahrkarten von und nach Niedaltdorf, Hemmersdorf und Siersburg“, sagt Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Chef der Saar-Grünen.
Das saarländische Verkehrsministerium verkehre den eigentlichen Sinn der Anstoßtarifierung geradezu. Tressel: „Der Anstoßtarif ist dafür gedacht, durchgehende Fahrkarten für Verbindungen auszustellen, bei denen Züge von zwei oder mehreren Eisenbahnverkehrsunternehmen genutzt werden. Hierzu werden die Preise addiert, statt durchgehend und somit für die Reisenden preisdegressiv weitergeführt. Allerdings ist das sehr selten, da sogar die allermeisten Privatbahnen – so auch die Saarbrücken-Mainz-Strecke der Vlexx – in den Tarif der Deutschen Bahn integriert sind, da die Aufgabenträger an fairen Preisen und der durchgehenden Verfügbarkeit von Bahn-Angeboten, wie z. B. Sparpreisen, auch in Zügen von Privatbahnen interessiert sind.“
Das Nachsehen hätten Fernverkehrsreisende, die die Niedtalbahn im Vor- oder Nachlauf ihrer Bahnreise nutzen möchten. Tressel: „Der Anstoßtarif ist teurer als der DB-Tarif. Statt einer durchgehenden Preisbildung erfolgt eine additive Preisbildung beim Übergangsbahnhof Dillingen. Wer beispielsweise von Berlin nach Siersburg reist, bekommt zwar eine Fahrkarte, zahlt aber zwei.“ Hinzu kommen weitere Probleme. „Aus offenbar technischen Gründen gibt es seit geraumer Zeit keine Sparpreise von bzw. zu Haltepunkten der Niedtalbahn. Wer günstig Bahn fahren möchte, muss mit dem Auto nach Dillingen.“ Der Grünen-Politiker fordert Verkehrsministerium Rehlinger nachdrücklich auf, die Niedtalbahn wieder in den Tarif der Deutschen Bahn zu integrieren und die absurde Preispolitik zu beenden.

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