Regionalverband Saarbrücken vernachlässigt Fahrrad-Infrastruktur an seinen Schulen – Mehr und zeitgemäße Fahrradabstellplätze notwendig
Von den 41 Schulen bzw. Schulstandorten des Regionalverbandes Saarbrücken haben sieben keinen einzigen Fahrradabstellplatz. 17 Schulen haben lediglich zwischen vier und 20 Abstellplätze. Zudem sind lediglich zwölf Abstellanlagen überdacht und gerade einmal zwei diebstahlgeschützt. Dies geht aus einer Antwort der Regionalverbandsverwaltung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Grünen-Fraktionschef Patrick Ginsbach wirft Regionalverbandsdirektor Gillo vor, den zeitgemäßen Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur an den Schulen jahrelang vernachlässigt zu haben. Für den Regionalverband als einer der größten Schulträger Deutschlands sei es ein Armutszeugnis, wenn es immer noch mehrere Schulen ohne einen einzigen Fahrradständer gebe. Der Grünen-Politiker fordert einen konsequenten und zeitgemäßen Ausbau der Fahrradabstellplätze. Wer junge Menschen nicht bereits frühzeitig an das Fahrrad heranführe, brauche sich nicht zu wundern, wenn sie als Erwachsene dieses nicht im Alltag nutzen.
„Die Regionalverbandsverwaltung hat auf unsere Anfrage hin mitgeteilt, dass von den 41 Schulen bzw. Schulstandorten lediglich 17 mehr als 20 Fahrradabstellplätze besitzen. Ebenfalls 17 Schulen besitzen hingegen nur zwischen vier und 20 Abstellplätze, sieben Schulen wie die Gemeinschaftsschule Saarbrücken-Rastbachtal oder die Gemeinschaftsschule Quierschied haben sogar keinen einzigen Fahrradständer. Von den vorhandenen Fahrradabstellplätzen sind zudem lediglich zwölf überdacht und zwei durch einen Käfig diebstahlgesichert. Dies ist ein Armutszeugnis für den Regionalverband Saarbrücken als einer der größten Schulträger in Deutschland“, sagt Patrick Ginsbach, Fraktionsvorsitzender der Grünen-Fraktion im Regionalverband Saarbrücken. Ausreichende, trockene und diebstahlgeschützte Fahrradabstellplätze seien eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das Fahrrad für Schüler wie Lehrer zu einer echten Alternative auf dem Schulweg werde. Ginsbach: „Wir können es uns angesichts der Klimakrise und der dringend notwendigen Verkehrswende nicht länger leisten, die Potenziale des Radverkehrs brach liegen zu lassen. Viele Erwachsene nutzen bis heute das Fahrrad nicht im Alltag, weil sie es nie anders kennengelernt haben. Wir sind in der Verantwortung, junge Menschen bereits frühzeitig an das Fahrrad heranzuführen. Wer, wie Regionalverbandsdirektor Gillo, aber jahrelang den notwendigen Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur vernachlässigt, erweist der Sache einen Bärendienst.“ Der Grünen-Politiker fordert einen konsequenten und zeitgemäßen Ausbau der Fahrrad-Infrastruktur an den Schulen des Regionalverbandes. Ginsbach: „Man kann weder Schülern, noch Lehrern zumuten, das Fahrrad wie ein Auto an den rechten Straßenrand einer viel befahrenen Straße zu stellen, wie dies die Straßenverkehrsordnung noch vorsieht. Was wir an den Schulen brauchen sind deutlich mehr und vor allem auch zeitgemäße Möglichkeiten das Fahrrad abzustellen. Die immer noch vielfach verbreiteten Vorderradhalter müssen durch standfeste Anlehnbügel ersetzt werden. Die Stellplätze gehören zudem überdacht und idealerweise mit einem Fahrradkäfig vor Diebstahl und Vandalismus geschützt.“