StartFeatureGrünen-Parteitag im Zeichen der Stagnation

Grünen-Parteitag im Zeichen der Stagnation

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Schon die Wahl von Sebastian Pini zum Versammlungsleiter gleich zu Beginn des Landesparteitages ließ nichts Gutes erwarten. Ihr vorangegangen war ein tagelanges Ringen um ein neutrales Tagungspräsidium. Das Grüne Bündnis Saarland hatte sich mit der Bitte an den Bundesverband gewandt, zwei geeignete Personen abzustellen, die diese Aufgabe übernehmen könnten. Doch diese mussten bis Freitag Bescheid wissen, dass sie zum Einsatz kommen würden. Dem hätte der amtierte Rumpfvorstand der Saar-Grünen bis Freitag zustimmen müssen, doch offensichtlich konnte man sich nicht dazu durchringen, so dass die beiden vorgesehenen Bundestagsabgeordneten nicht ins Saarland reisten. Dieser Umstand wurde dem Grünen Bündnis Saarland eine Viertelstunde vor Beginn des Parteitages schließlich vorgehalten, als gefragt wurde, warum denn niemand aus Berlin gekommen sei.

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Die Grüne Jugend steht klar auf Seiten der innerparteilichen Opposition: Tim Gilzendegen, Jeanne Dillschneider, Nick Lohmann. Tim Gilzendegen kandidierte als stellvertretender Parteivorsitzender, wurde jedoch knapp von Alexander Maul, Ortsverband Saarlouis, geschlagen.

Das Zerwürfnis zeigte sich den auch bei der endlos erscheinenden Diskussion um die Tagesordnung und die Frage ob Neuwahl oder Nachwahl. Auf Seiten der Oppositionellen standen etwa 60, während die „Hubert-Fraktion“ etwa 80 Stimmen auf sich vereinen konnte. Als schließlich die Wahlen der beiden Landesvorsitzenden stattfinden konnten, war die Stimmung auf der einen Seite der Halle bereits vollends im Keller angekommen. Vorgeschlagen für den ersten Teil der Doppelspitze wurden Anne Lahoda vom Ortsverband Halberg und Uta Sullenberger aus St. Wendel. Zur Überraschung vieler trat Kiymet Goektas, im Ulrich-Lager verortet, nicht an.

Auch Anne Lahoda lehnte die Kandidatur ab, so dass nur Uta Sullenberger zur Wahl stand. Mit 115 von 142 Stimmen erzielte sie ein sehr gutes, weil lagerübergreifendes Ergebnis. Dass auf sie viel Arbeit zukommen wird, ließ die darauffolgende Kür der/s zweiten Landesvorsitzenden erkennen. Es bewarben sich Marie Luise Herber, die bereits für die Bundestagswahl als Direktkandidatin im Wahlkreis Homburg nominiert war. Für den Wahlkreis Saarbrücken war Prof. Dr. Gerhard Wenz mit großem Erfolg angetreten, auch er warf seinen Hut in den Ring. Doch der von der Mehrheitsgruppierung favorisierte Kandidat hieß Dr. Ralph Nonninger, Jungmitglied mit starkem Wirtschaftsbezug als ehemaliger Vorstand einer Nanotech AG und Geschäftsführer des NanoBioNet-Netzwerks Saarland. Nonninger hatte sich in beiden Lagern vorgestellt und offensichtlich vor allem im Ortsverband Saarlouis Rückhalt gefunden. Er gewann die Wahl mit 80 zu 29 (Wenz) und 22 (Herber) Stimmen.

Die StellvertreterInnen entstammen dem Ulrich-Lager: Claudia Schmelzer und Alexander Maul. Zum Generalsekretär wurde Torsten Reif gewählt, der im Sommer bei der Wahl der/s Saarbrücker Kulturdezernet/in spektakulär gescheitert war.

Sehen Sie hier unser Videointerview mit Anne Lahoda vom Grünen Bündnis Saarland:

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