Auf Einladung des Präsidenten des Europäischen Parlaments (EP), Antonio Tajani, hat die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, bei der Eröffnungszeremonie der Konferenz „Kulturelles Erbe in Europa: Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft“ im großen Plenarsaal des EP ein Grußwort gehalten.
In Anwesenheit von EP-Präsident Antonio Tajani, EU Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Kulturkommissar Tibor Navracsics und zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kunst und Kultur erklärte Monika Grütters: „Bauwerke und Denkmäler, lebendige Bräuche und Traditionen, materielle und immaterielle Schätze aus über 2.000 Jahren Geschichte – all dies ist Teil unseres gemeinsamen, europäischen Kulturerbes, mit dem sinnlich erfahrbar wird, was uns in Europa verbindet. Mit meiner Reise nach Brüssel zur heutigen Konferenz ‚Europäisches Erbe in Europa‘ möchte ich einmal mehr unterstreichen, wie sehr mir das breite gesellschaftliche Engagement für das gemeinsame Kulturerbe am Herzen liegt. Gerade in diesen Zeiten, in denen schwelende Konflikte Europas Einheit bedrohen, kann die Vergegenwärtigung unseres gemeinsamen kulturellen Erbes Zusammenhalt stiften. Die bitteren Erfahrungen aus zwei Weltkriegen, das Leid und die Zerstörung, haben in uns Europäerinnen und Europäern die Fähigkeit reifen lassen, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen, um historische Feindschaften zu überwinden – und eben dadurch unterschiedlichen Kulturen und Religionen, Lebensentwürfen und Weltanschauungen eine Heimat zu bieten.“
Monika Grütters weiter: „Allen, die politisch Verantwortung tragen, muss klar sein: Wer in Konfliktsituationen den Glauben an die Möglichkeit gemeinsamer europäischer Lösungen preisgibt, katapultiert Europa zurück in eine Zeit, in der das Recht des Stärkeren regierte – und ignoriert die Zeugnisse jener Jahrhunderte, in der dieses Prinzip brutale europäische Realität war. Einheit in Vielfalt durch Verständigung: Das ist nicht das Ergebnis unseres wirtschaftlichen Wohlstandes; es ist vielmehr dessen Voraussetzung. Vor allem aber ist die Bereitschaft, der Verständigung Vorzug vor der Macht des Stärkeren zu geben, Ausdruck von Humanität. Daran zu erinnern, ist das Beste, was wir für ein starkes, demokratisches Europa und für starke Demokratien in Europa tun können.“ Staatsministerin Grütters ermutigte die Konferenzteilnehmerinnen und –teilnehmer, das aktuelle Europäische Kulturerbejahr 2018 dazu zu nutzen, der Seele Europas in den allgegenwärtigen Zeugnissen vergangener Epochen nachzuspüren. Grütters hatte in den vergangenen Jahren in den Brüsseler Gremien und in zahlreichen Gesprächen mit Amtskolleginnen und Amtskollegen intensiv für das Kulturerbejahr geworben. Die Europäische Kommission, das Parlament und alle europäischen Mitgliedsstaaten unterstützen diese gemeinsame Initiative.