Die Anbindung des Saarlandes an bedeutende Zugverbindungen steht erneut im Zentrum der politischen Debatte. Wichtige Persönlichkeiten aus verschiedenen politischen Lagern machen ihrem Unmut Luft und fordern entschlossenes Handeln.
Stephan Toscani fordert Verbindung Paris-Berlin über Saarbrücken
Der Fraktionsvorsitzende der CDU im saarländischen Landtag, Stephan Toscani, hat die derzeitige Landesregierung, insbesondere die SPD und Verkehrsministerin Anke Rehlinger, wegen mangelndem Einsatz in der Verkehrspolitik scharf kritisiert. Laut Toscani hat die Landesregierung versäumt, sowohl die Bahnstrecke Saarbrücken-Paris zu sichern als auch die Verbindung nach Luxemburg voranzutreiben.
Die Ministerpräsidentin, aktuell auch Bevollmächtigte der Bundesrepublik für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen, solle ihre Kontakte in Paris nutzen, um den Streckenverlauf Paris-Berlin über Saarbrücken zu bewerben. Des Weiteren betont Toscani die wirtschaftliche und demographische Bedeutung einer zuverlässigen Zuganbindung zwischen dem Saarland und Luxemburg, die das Potential habe, die Anziehungskraft der Saar-Kommunen für Luxemburger Bewohner zu steigern.
Lutze: Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Saarbrücken und Mannheim notwendig
Der saarländische Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Verkehrsausschusses, Thomas Lutze, reagiert auf Ankündigungen zur Sanierung der Bahnstrecke Saarbrücken-Mannheim und betont, dass eine bloße Sanierung nicht ausreiche. Für ihn ist der Ausbau zu einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, insbesondere zwischen Kaiserslautern und Neustadt/W. sowie im Bereich Saarbrücken/Forbach, unerlässlich.
Lutze weist darauf hin, dass das Saarland aktuell nicht direkt mit dem ICE nach Berlin verbunden ist und die neueste Nachzugverbindung Berlin-Paris das Saarland umfährt. Der Grund für diese Umgehung sei laut Lutze der veraltete Streckenzustand, der im 19. Jahrhundert verankert bleibe.