Die geplante Überarbeitung der Landesbauordnung im Saarland könnte bedeutende Impulse für die Bauwirtschaft und das Handwerk setzen. Helmut Zimmer, Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), sieht in den geplanten Änderungen einen wichtigen Schritt, um Bürokratie abzubauen und Bauprozesse zu beschleunigen. Davon würden nicht nur Bauherren profitieren, sondern auch die zahlreichen Handwerksbetriebe, die an Bauprojekten beteiligt sind – sei es im eigenen Betrieb oder als Dienstleister.
Zimmer betont, dass das Saarland dringend Maßnahmen benötigt, um die stagnierende Neubautätigkeit wieder anzukurbeln. Die geplante Reform könne hierfür einen entscheidenden Beitrag leisten. Gleichzeitig plädiert er dafür, dass das Saarland auf Bundesebene die Initiative ergreifen und sich für einheitliche und modernisierte Bauordnungen in allen Bundesländern starkmachen solle.
Einen besonderen Fokus legt der HWK-Präsident auf die Sanierung und Modernisierung leerstehender Altbauten in den saarländischen Kommunen. Diese Gebäude bergen seiner Ansicht nach ein erhebliches Potenzial. Zimmer regt daher an, steuerliche Anreize und stärkere finanzielle Förderungen für Bauherren zu schaffen, um diese notwendigen Maßnahmen voranzutreiben.
Kritisch äußert sich Zimmer zur geplanten Pflicht, bei Dachsanierungen von Gewerbegebäuden mit mehr als 100 Quadratmetern Bruttodachfläche Photovoltaikanlagen zu installieren. Diese Regelung könnte insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen finanziell stark belasten, auch wenn Förderprogramme bereitstehen. Er fordert daher, dass in Fällen, in denen die Umsetzung mit unverhältnismäßig hohen Kosten oder technischen Schwierigkeiten verbunden ist, Ausnahmen zugelassen werden sollten.
Die HWK sieht in der Reform eine Chance, die Bauwirtschaft und das Handwerk zu stärken, mahnt jedoch eine ausgewogene Umsetzung der Vorgaben an.
