Erste Minute: Ein langer Ball aus dem Mittelfeld geht direkt auf die linke Offensivseite des 1. FC Saarbrücken. Hannah Griffin zieht ab – knapp vorbei. „Ein Einstand nach Maß“ dürften viele gedacht haben, doch eine Minute später zappelt der Ball im Netz – des 1. FC Saarbrücken. 0:1 durch die spektakulär auftretende Holländerin Jill Roord. Die teilweise einen Kopf größeren Spielerinnen aus dem Süden Deutschlands nutzten ihre körperliche Überlegenheit zielgerichtet aus und schlugen immer wieder hohe Flanken in den Strafraum der Saarländerinnen. Diese gaben nie auf – insbesondere die Torhüterin Christina Ehl warf sich in jeden Ball – doch die überlegene Technik und Geschwindigkeit ließ aus dem Vergleich ein ungleiches Duell werden. So stand es zur Halbzeit 0:7.
Nach der Pause wurden die Bayern noch dominanter und schnürten die blauschwarzen Damen komplett in ihrer Hälfte ein. Der letzte Widerstand brach in der 58. Minute, als die Torjägerin Nicole Rolser erneut traf. Von da an fielen die Tore im Drei-Minuten Takt. Die Saarbrückerinnen konnten sich nur einmal kurz befreien, kamen aber ansonsten kaum mehr bis zur Mittellinie. Die ca. 800 Zuschauer nahmen fanden sich ohne Murren mit der Überlegenheit des Tabellendritten der Bundesliga ab. Pfiffe oder gar Schmähungen gab es nicht. Das wäre auch nicht angemessen gewesen, denn hier spielten Vollprofis gegen ambitionierte Freizeitfußballerinnen. Der FCS war zudem durch Verletzungen und den beruflich bedingten Ausfall ihrer treffsichersten Spielerin, Jacqueline De Baker, gehandicapt. Und: Erst am Sonntag hatte die Mannschaft das kräftezehrende Spiel gegen die Frauen des 1. FC Köln bestritten.
Fazit: Es war ein Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften feststellbar. Das Endergebnis von 0:15 dokumentiert zudem, dass man keinen Gedanken an einen Aufstieg in die Bundesliga verschwenden sollte. Dennoch haben sich alle bis zum Ende gegen die Bayern gewehrt. Die Moral stimmt bei den Frauen des 1. FC Saarbrücken – trotz des niederschmetternden Ergebnisses.
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