StartSportRegionalliga SüdwestHirst entscheidet umkämpftes Kreisderby zugunsten des OFC

Hirst entscheidet umkämpftes Kreisderby zugunsten des OFC

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Der SC Hessen Dreieich hat das Derby gegen den Nachbarn Kickers Offenbach verloren und wartet damit weiter auf den ersten Sieg in der Regionalliga Südwest. Nach 90 über weite Strecken ausgeglichenen Minuten stand es im mit 2.530 Zuschauern ausverkauften Hahn Air Sportpark am Ende 0:1 für den Aufstiegsfavoriten. 

SCHD-Chefcoach Rudi Bommer veränderte sein Lineup nach der unglücklichen Niederlage in Pirmasens auf drei Positionen: Die etatmäßige Nummer eins, Pierre Kleinheider, kehrte nach den überstandenen Folgen seines Verkehrsunfalls zwischen die Pfosten zurück, darüber hinaus rückten Nico Seegert und Loris Weiss für Niko Opper und Can Cemil Özer in die Startelf. Oppers Kapitänsbinde übernahm Abassin Alikhil.

Der SC Hessen startete mit einer defensiven Grundausrichtung, arbeitete erst ab der Mittellinie aktiv gegen den Ball und versuchte nach Balleroberung mit schnellen Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Nach zerfahrener Anfangsphase dauerte es bis zur 15. Minute, ehe der OFC erstmals gefährlich vors Dreieicher Tor kam. Jake Hirst wurde von Luka Garic rechts in den Strafraum geschickt, sein Schuss strich jedoch knapp am linken Pfosten der Gastgeber vorbei.

Das Spiel blieb in den folgenden Minuten ohne klare Feldvorteile für eine Seite. Bis zur 30. Minute war der Dauersupport der Offenbacher Schlachtenbummler das einzige echte Highlight der Partie. Dann legten die Gäste eine Schippe drauf und kamen zu den drei besten Gelegenheiten des ersten Durchgangs: Zunächst konnte Kleinheider nach einer Ecke den wuchtigen Kopfball von Lukas Albrecht gerade noch an den Querbalken lenken (34.), nur zwei Minuten später bekam der Keeper seine Finger an einen durch Daniel Henrich abgefälschten Versuch von Hirst und beförderte das Spielgerät knapp über die Latte (36.). Und auch beim Schuss von Serkan Firat blieb Kleinheider Sieger und faustete den Ball sicher aus der Box (39.). Es blieb bis zum Pausenpfiff beim 0:0.

Der zweite Durchgang begann so wie der erste: hart umkämpft und zerfahren. Offenbach im Vorwärtsgang, Dreieich souverän in der Defensive, die einzigen echten Torraumszenen erfolgten nach Standards. So etwa ein Schuss aus der zweiten Reihe von Henrich (50.) oder ein Kopfball von Hirst (54.), beide gleichermaßen nach einer Ecke und nicht von Erfolg gekrönt. Aus dem Spiel heraus geschah so gut wie nichts – bis zur 62. Minute. Da setzte sich Offenbachs Hirst im Strafraum gegen Ljubisa Gavric durch, tauchte frei vor Kleinheider auf und feuerte den Ball unhaltbar zum 1:0 in die Maschen. Die Gäste-Führung kam zu diesem Zeitpunkt etwas unerwartet, aber keineswegs unverdient.

Das Tor fiel aus Sicht der Kickers genau zur rechten Zeit, taten sich die Hausherren doch in den eigenen Angriffsbemühungen schwer. Die Schlussoffensive gestaltete sich entsprechend ungefährlich, daran änderte auch die Hereinnahme von André Fließ und Denis Talijan, der aufgrund seiner bulligen Statur im Angriff für den Durchbruch sorgen sollte, nichts. Einzig Gavric hatte nach einer Ecke in der 85. Minute die hundertprozentige Ausgleichschance, traf den Kopfball aus vier Metern Entfernung freistehend aber nicht richtig.

Kurz darauf konnten Hirst und Dren Hodja keinen Profit aus einem Fehler von Denis Streker schlagen, den der Dreieicher Innenverteidiger selbst in höchster Not ausbügeln konnte (86.). In der Nachspielzeit dann die letzte Gelegenheit für die Gastgeber, doch noch einen Punkt aus diesem Derby mitzunehmen: Nach einem Handspiel der Kickers rund 25 Meter vor dem Tor entschied Schiedsrichter Manuel Bergmann auf Freistoß für den SCHD. Talijan mit Gewalt ins Torwarteck oder Fließ mit Gefühl über die Mauer, das war – 2 –

die große Frage im plötzlich verstummten OFC-Block. Am Ende entschied sich die Mannschaft für Variante eins, Offenbachs Keeper Daniel Endres war aber auf dem Posten und fischte das Pfund aus der linken unteren Ecke. Der Derby-Erfolg des OFC war damit besiegelt, der SC Hessen Dreieich bleibt weiter ohne volle Ausbeute.

Stimmen zum Spiel: 

Daniel Steuernagel (Trainer Kickers Offenbach): „Das war wirklich ein Derby heute: viele Emotionen, viele Zweikämpfe, nicht so viel Fußball. Aber das ist normal, davon konnte man ausgehen. Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten in der ersten Halbzeit bereits zwei, drei gute Chancen, die wir uns erarbeitet haben. Da hätten wir bereits in Führung gehen können oder müssen. Wir sind aber ruhig geblieben und haben weiter nach vorne gespielt und haben ein Tor gemacht. Danach war klar, dass der Gegner noch einmal alles probiert. Dreieich hat noch einen Innenverteidiger gebracht um vorne auf die ersten und zweiten Bälle zu gehen. Diese Phase haben wir auch gut überstanden, hatten guten Druck auf den Ball. Was wichtig für uns war, ist dass wir zu null gespielt haben. Das gibt den Jungs Vertrauen, dass auch mal ein Tor reicht, wenn ich hinten gut organisiert stehe. Von daher bin ich zufrieden.“

Rudi Bommer (Trainer SC Hessen Dreieich): „Wir sind diesmal sehr gut ins Spiel gekommen, haben super gestanden. Natürlich war Offenbach von der Spielanlage her ein bisschen überlegen. Aber das war von uns so vorgegeben und gewollt. Die Jungs haben in der ersten Halbzeit in den Räumen sehr gut gearbeitet, haben wenig zugelassen und sind nicht ausgespielt worden. Die Chancen der Kickers waren Standardsituationen, die auch wirklich brandgefährlich waren. Beide Mannschaften haben sich ein wenig neutralisiert, das Ganze hat sich erst gelockert, als das Tor gefallen ist. Ich bemängele schon die ganze Saison über, dass immer jemand patzt. Man darf als Innenverteidiger nicht die innere Linie aufmachen und genau das ist passiert. Dann kriegst du so ein Ding unter die Latte geschossen und musst dein ganzes System verändern. Wir haben versucht nochmal Druck auszuüben, hatten auch noch zwei gute Gelegenheiten. Die musst du vollenden. Da ist die Offenbacher Mannschaft ein Stück weit abgezockter. Dann gehst du immer wieder als Verlierer vom Platz, das ist eine schwierige Situation für die Mannschaft. Wir versuchen das jetzt wieder aufzufangen. Wir hätten das Derby gerne anders gestaltet.“

(mb/bb)

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