Es fühlte sich wie eine dieser unfassbaren Pokalbegegnungen an, welche der FCS in der vergangenen Saison so glanzvoll bestritten hat. Das erste Spiel im neuen Ludwigsparkstadion wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Am Ende siegte ein klar besserer 1. FC Saarbrücken, weil ein nahezu homogenes Team sein variables Offensivspiel diesmal auch in Tore ummünzen konnte.
Trainer Lukas Kwasniok änderte sein Team auf zwei Positionen: Für Kianz Froese rückte Timm Golley ins Team und Christopher Schorch wurde durch Maurice Deville ersetzt, der auf die linke Außenstürmerposition rückte. Mario Müller nahm deshalb wieder seine angestammte linke Abwehrseite in Beschlag und Marin Sverko begann dafür in der Innenverteidigung.
Bereits nach wenigen Sekunden war klar, wer im neuen Ludwigspark Hausherr und wer Gast war. Die Saarbrücker gingen beherzt zur Sache und hatten nach 5 Minute bereits zwei Torchancen durch Timm Golley. In der fünften Minute flankte Sebastian Bösel von rechts in den Strafraum, Breier sprang mit abgespreizten Armen hoch und touchierte den Ball. Der Linienrichter entschied sich für Ecke, der Schiedsrichter für Elfmeter. Sebastian Jacob nahm sich das Leder und knallte den Ball in die Mitte. 1:0 für den 1. FC Saarbrücken. Die 900 ohnehin schon aufgeregten Zuschauer waren völlig aus dem Häuschen.
Wenig später demonstrierte aber auch der FC Hansa Rostock, warum er in dieser Saison als Aufstiegskandidat gehandelt wird: Breier wurde über links bedient und verzog knapp. In der 15. Minute dann der nächste Angriff der Blau-schwarzen, erneut über die rechte Seite: Golley passte auf Shipnoski, der den in die Mitte gezogenen Deville anspielte, doch dessen Schuss wurde von Kolke pariert. Timm Golley war auch an der größten Chance des FCS in der ersten Halbzeit beteiligt: Mit einem geschickten Pass in die Tiefe spielte er Sebastian Jacob frei, der allein vor dem Tor jedoch am besten Rostocker Markus Kolke scheiterte.
Die Zuschauer sahen in der ersten Begegnung nach 1757 Tagen in der zweiten Halbzeit einen stärkeren FC Hansa. Die Männer von der Ostsee besaßen weit mehr Ballbesitzanteile und drängten die Saarbrücker in ihre Hälfte, ohne allerdings aus der Überlegenheit allzu viel Gefahr für das Tor von Daniel Batz erzeugen zu können. Der musste nach 68 Minuten einen Ball von Litka entschärfen, blieb aber ansonsten wenig beschäftigt. Lukas Kwasniok brachte nach 71 Minuten Kianz Froese für Timm Golley und kurz später Minos Gouras für Maurice Deville, sowie Breitenbach für Jacob. Der junge Neuzugang aus Walldorf bereitete die Entscheidung vor. In der 83. Minute drang Gouras über rechts in den Strafraum ein, bediente Tobias Jänicke, der die Übersicht behielt und den Ball an den links neben ihm freistehenden Nicklas Shiponski weiterleitete. „Shippi“ drückte schmerzfrei ein – 2:0. Damit war das Spiel gelaufen.
Fazit: Nach dem zu Beginn schwachen Auftritt in Lübeck, zeigte die Mannschaft von Lukas Kwasniok heute von vorne herein ein ganz anderes Gesicht. Sie waren fokussiert und kampfbereit und besaßen letztlich die bessere Spielanlage. Der Sieg war verdient und macht riesige Vorfreude auf die kommenden 36 Spiele im wunderbaren neuen Ludwigsparkstadion.