In einer bemerkenswerten Transformation wird in St. Ingbert eine Musikschule in einem ehemaligen Gefängnisgebäude aus dem Jahr 1890 eingerichtet. Das denkmalgeschützte Haus erfährt derzeit eine Sanierung, die sowohl die historische Bausubstanz erhält als auch moderne Anforderungen an eine Musikschule erfüllt.
Die ehemaligen Gefängniszellen wurden zu Musikschulräumen umgebaut. Dabei achteten die Architekten darauf, charakteristische Elemente des alten Gebäudes, wie zwei Zellentüren im ersten Stock, zu bewahren. Neben diesen historischen Details wird die Schule auch moderne Türen in Standardgröße bieten, um den Zugang für größere Instrumente wie Kontrabässe zu ermöglichen. Im Kellergeschoss sind die originalen Standsteine freigelegt, gereinigt und neu verfugt worden, was für Schallisolierung sorgt und gleichzeitig den historischen Charme des Gebäudes hervorhebt.
Die Herausforderungen des Umbaus waren nicht gering. Insbesondere die Sanierung des alten Putzes erforderte eine sorgfältige Planung und Ausführung, um die akustischen Anforderungen einer Musikschule zu erfüllen und gleichzeitig die historische Bausubstanz zu respektieren. Ein neuer Glasanbau fungiert als zentraler und barrierefreier Eingangsbereich, der die historische Fassade ergänzt, während ein neuer Aufzug bald installiert wird.
Die Fertigstellung der Musikschule ist für das Frühjahr bis Sommer des nächsten Jahres geplant, mit einem Umzug während der Sommerferien, wenn möglich. Der Leiter der Kulturabteilung und Musikschule Ingo Nietert dankte allen Beteiligten für die professionelle Umsetzung der Sanierung. Er hob hervor, dass die Musikschule in dem historisch bedeutsamen Gebäude einen ehrenvollen Platz finden wird. Albrecht Hauck, Beigeordneter für Kultur, Tourismus und Demografie, äußerte sich ebenfalls positiv über die bevorstehende Eröffnung der Musikschule und die damit verbundenen Möglichkeiten für die Musizierenden in St. Ingbert.