Schon seit Jahren zählt es zu den städtebaulichen Visionen des St. Ingberter Stadtrates und der Stadtverwaltung auf dem zwischen Kohlenstraße, Rewe-Markt und Schmelzkanal gelegenen Gelände eine hochwertige Wohnanlage zu errichten, die der weiteren Entvölkerung des Stadtkerns entgegen wirken soll. Diese Wohnanlage wäre ein Teilstück der „Grünen Achse“, die nach der Wunschvorstellung der St. Ingberter Stadtplaner vom Hallenbad bis zum Marktplatz reichen könnte.
Auf Anregung des Beigeordneten Adam Schmitt haben Studenten des Fachbereiches Architektur der Universität Kaiserslautern entsprechende Pläne ausgearbeitet und sie unter dem klangvollen Namen „Wohnpark am Rohrbach“ bereits dem Stadtrat vorgestellt, der von diesem Entwurf quer durch alle Fraktionen sehr angetan war.
Um für dieses Projekt, das nach vorläufigen Schätzungen rund 25 Millionen Euro kosten würde, einen Investor zu finden, müsste die Stadtverwaltung zunächst einmal den Unrat beseitigen, der sich auf dem Gelände breit gemacht hat, damit ein potentieller Investor nicht schon beim ersten Anblick die Flucht ergreift.
Bei der derzeitigen Nutzung dieses Geländes werden Gefahrenquellen geduldet, die zu Unfällen führen können. Ein Teil der Fläche wird von Dauerparkern genutzt ohne dass diese Stellplätze einen entsprechenden Ausbau aufweisen. Ein Schild am Rande des Areals macht auf einen imaginären Fußweg aufmerksam, der zum Marktplatz führt. Dieser Fußweg sollte aber tunlichst nur tagsüber benutzt werden, weil er während der Nacht völlig im Dunkeln liegt.
Diese Finsternis wurde im vergangenen Oktober einem Fußgänger zum Verhängnis, der sich nach Einbruch der Dunkelheit über das Gelände tastete und dabei in ein völlig überwuchertes „Feuchtbiotop“ geriet. Dort blieb er im Dickicht stecken und wurde trotz seiner Hilferufe erst am nächsten Tag von der Feuerwehr aus seinem grünen Verlies befreit.
Dieses Feuchtbiotop wird ständig zur Ablagerung von Abfällen missbraucht, was nicht nur Ratten anlockt, sondern auch Passanten, denen der Weg zur nächsten Toilette zu weit ist.
Autofahrer haben für dieses Gelände nicht ganz gesetzeskonforme Verkehrsregeln eingeführt, die aber stillschweigend geduldet werden. Um von der Kohlenstraße in die Poststraße zu gelangen, nutzen sie das Gelände als Abkürzung und vermeiden dadurch einen Stopp an zwei Ampeln.
Um den desolaten Zustand dieses Geländes mit den hochfliegenden Bebauungsplänen in Einklang zu bringen, besteht also dringender Handlungsbedarf.