StartPanoramaHohe Milchleistung und Tiergesundheit stellen keinen Widerspruch dar

Hohe Milchleistung und Tiergesundheit stellen keinen Widerspruch dar

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Aktuelles zum Kontrolljahr 2019/2020 des Landeskontrollverbands Rheinland-Pfalz-Saar

Das Kontrolljahr 2019/2020 des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar ist gekennzeichnet durch eine Steigerung der Milchleistung und einem Anstieg der Kühe mit einer Lebensleistung von 100.000 kg Milch. 

Der Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz-Saar e.V. (LKV) ist eine neutrale und unparteiische Organisation mit der Aufgabe, sich der Milch und deren Qualität zu widmen. Neben Milchleistungs- und Qualitätsprüfungen, führt der LKV auch Audits zum Qualitätsmanagement durch und berät Landwirte rund um das Thema Tierkennzeichnung und –Registrierung. Die detaillierten Datenerhebungen und Auswertungen des LKV leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Mitgliedsbetriebe und geben Rückschlüsse über Tierwohl, Fütterung, Management und Milchqualität.

Die Mitgliedsbetriebe in Rheinland-Pfalz und dem Saarland konnten im abgeschlossenen milchwirtschaftlichen Kontrolljahr (01.10.2019 – 30.09.2020) ihre Leistung durchschnittlich um 376 kg je Tier und Jahr steigernDie aktuelle Jahresleistung liegt bei 8.925 kg mit Inhaltsstoffen von 4,10 % Fett und 3,45 % Eiweiß. Die Zellzahl liegt bei 231.000 Zellen/ml Milch. Hierbei wird die Zellzahl als ein Indikator für die Eutergesundheit der Milchkühe angesehen. Im Herdendurchschnitt sollte die Zellzahl unter 250.000 Zellen liegen.

Strukturwandel schreitet weiter fort

Die Anzahl der vom LKV geprüften Betriebe liegt aktuell bei 1.148. Damit ist ein Rückgang von 56 Betrieben zu verzeichnen. Auch die Anzahl der geprüften Kühe ist im Vergleich zum Vorjahr um 2.671 Tiere auf 99.144 Kühe gesunken. Dieser Rückgang ist aber zum Teil auch durch die sehr knappe Futtersituation  im Winter 2019/20 und die dadurch bedingte Abstockung der Tieranzahl zu erklären sowie durch die altersbedingte Aufgabe vieler Betriebe. Die durchschnittliche Herdengröße der Betriebe ist mit 84,9 Kühen, um fast 0,3 Kühe je Betrieb, angestiegen. Als Grund dafür ist wohl der anhaltende Strukturwandel in der Landwirtschaft anzuführen, welcher dazu führt, dass die Anzahl der Betriebe sinkt, die Herdengrößen jedoch zunehmen. So stehen deutschlandweit im Durchschnitt 89,1 Kühe im Stall (Bundesverband Rind und Schwein e.V., 2020).

Leistungssteigerung der Rassen 

Wie bereits erwähnt, liegt die Anzahl der geprüften Kühe in Rheinland-Pfalz und dem Saarland bei 99.144. Hierbei setzt sich die Anzahl der geprüften Kühe aus verschiedenen Rassen zusammen. Die Hauptrassen sollen im Folgenden kurz erläutert werden: Die am meisten verbreitete Rasse, mit 86.325 Kühen, ist die Rasse Holstein, in den Farben schwarzbunt und rotbunt. Wie der Name schon verrät, ist das Fell der Tiere schwarz- weiß bzw. rot-weiß gefleckt. Diese Rasse zeichnet sich durch ihre stabile Gesundheit und ihre Leistungsbereitschaft aus. An zweiter Stelle folgt die Rasse Fleckvieh, welche mit 3.200 Tieren vertreten sind. Die Rasse Fleckvieh ist eine Zweinutzungsrasse, das bedeutet, die Tiere haben sowohl eine gute Fleischleistung, als auch eine gute Milchleistung. Die aus der Schweiz stammende Rasse Braunvieh hat ein braun- bis graubraunes Fell und eine helle Umrandung um den dunklen Maul- und Nasenbereich.  In Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind 659 Tiere der Rasse vertreten. Jerseys stammen ursprünglich von der Kanalinsel Jersey, zwischen Großbritannien und Frankreich gelegen, und sind etwas kleinere, robuste Tiere. Sie sind gelblich bis hellbraun gefärbt und zeichnen sich besonders durch ihre hohen Inhaltsstoffe (Fett und Eiweiß) in der Milch aus. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist die Rasse mit 595 Kühen vertreten. Neben den fünf Hauptrassen gehören auch noch viele Kreuzungstiere oder Rassen wie das Rot- oder Gelbvieh zu den in Rheinland-Pfalz und dem Saarland gehaltenen Kühen. Auch wenn alle Hauptrassen eine moderate Leistungssteigerung erreichen konnten, stechen Tiere der Rasse Holstein Schwarzbunt und Rotbunt besonders hervor. So konnte die Rasse Holstein Schwarzbunt ihre  mittlere Laktationsleistung auf 9.340 kg steigern, die Rasse Holstein Rotbunt erreichte eine Erhöhung der mittleren Laktationsleistung auf 8.340 kg Milch. Die mittleren Laktationsleistungen der Rassen Braunvieh und Fleckvieh befinden sich auf einem Niveau von ca. 7.000 kg Milch. Lediglich die Rasse Jersey liegt mit einer durchschnittlichen mittleren Laktationsleistung von 6.043 kg Milch etwas abgeschlagen hinter den anderen Rassen. 

Anzahl der 100.000 kg Milch Kühe steigt kontinuierlich

Im Einzugsgebiet des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar steigt die Anzahl der 100.000 kg Milch Kühe kontinuierlich. In der Landwirtschaft gibt die 100.000 kg Milchmarke einen magischen Grenzwert an. Die ausgezeichneten Tiere haben dann bereits eine beeindruckende Leistung von 100.000 kg Milch erbracht. Im abgelaufenen Kontrolljahr ist die Zahl von 312 auf 361 Tiere angestiegen. Die Kuh mit der aktuell höchsten Lebensleistung im Verband liegt bei 166.345 kg Milch. Bei diesem Tier handelt es sich um eine Kuh der Rasse Holstein Schwarzbunt mit 11,8 Leistungsjahren, sprich diese Kuh hat ein Alter von 14 Jahren erreicht. Die Differenz zwischen dem Lebensalter und den Leistungsjahren ergibt sich aus der Tatsache, dass eine Kuh erstmal aufgezogen und belegt werden muss, um mit 24 – 26 Monate ein Kalb bekommen zu können, bevor die Milchproduktion starten kann. Nur eine gesunde, aus guter Haltungsumwelt stammende Kuh ist in der Lage, über einen langen Zeitraum hinweg, diese Leistungen zu erbringen. Einem Holstein-Betrieb gelang es dreizehn 100.000 kg Milch Kühe zu halten, wovon aktuell noch acht Tiere im Bestand sind. Diese acht Tiere erreichen zusammen eine beachtliche Lebensleistung von ca. 900.000 kg Milch. Insgesamt sind es elf Mitgliedsbetriebe, die jeweils über fünf dieser enormen Lebensleistungskühe in ihrem Bestand halten. Diese beeindruckenden Leistungen der Tiere zeigen,  dass Tiergesundheit und hohe Milchleistungen zu vereinbaren sind und vor allem das Herdenmanagement einen entscheidenden Einfluss hat. In Abbildung 1 ist die stetige Zunahme der 100.000 kg Milch Kühe dargestellt. Beginnend mit dem Jahr 2013 ist lediglich im Jahre 2014  ein kleiner Rückgang zu erkennen.

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Abbildung 1: Anzahl der im Prüfjahr abgegangenen und am Ende des Prüfjahres (30.09.2020) vorhandener 100.000 kg Milch Kühe

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