StartPolitikHolpriger Start: Impfbeginn im Saarland

Holpriger Start: Impfbeginn im Saarland

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Nur 9750 Impfdosen wurden jedem Bundesland zum Start der Impfungen zur Verfügung gestellt. Dass dies viel zu wenig ist, wissen alle Beteiligten. Zwar werden weitere Lieferungen für die folgenden Wochen erwartet, aber unter diesen Bedingungen könnten bis Ende Januar maximal 21.600 Impfungen durchgeführt und 90 Alten- und Pflegeheime sowie 9.600 Mitarbeiter in der Pflege verimpft werden.

Wer geimpft wird, das zeigte das Chaos der vergangenen Tage, darf sich glücklich schätzen, denn viele fallen durchs Raster. So ging es etwa Helmut Veit, der sich online um einen Termin bemühte. „Ich war einer der ersten, der nach vielen Versuchen am 30.12. um 10 Uhr einen Termin in Saarbrücken erhielt, aber die Bestätigung per E-mail blieb aus. Heute habe ich viele Stunden in der Warteschleife verbracht, um dann von einer netten Mitarbeiterin zu hören, dass der Termin nicht gebucht sei“.

Diese und andere Veröffentlichungen auf facebook trafen den zuständigen Staatssekretär Stephan Kolling offensichtlich sehr. Einem kritisierenden Parteifreund kündigte er quasi online die Freundschaft:

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Die Dünnhäutigkeit des Staatssekretärs ist nicht zufällig, denn bei der Anmeldung fallen viele Betroffene komplett durchs Raster. Denn im Gegensatz zu anderen Bundesländern verzichtete das Saarland darauf, die besonders betroffenen, „vulnerablen“ Bürger anzuschreiben. Diese sind also darauf angewiesen, die sich die notwendigen Informationen irgendwoher zu organisieren.

Selbstverständlich besteht aber das wesentliche Probleme in der Bereitstellung bzw. Produktion des Impfstoffs. Doch selbst die optimistischsten Schätzungen lassen das Erreichen der „Herdenimmunität“ in ganz weite Ferne rücken. Also muss an dieser Stelle etwas geschehen, würde man annehmen. Das fordern die LINKE, aber auch der als „neoliberal“ gelabelte FDP-Vorsitzende Christian Lindner. Die Forderung lautet, dass aus nationalem Interesse die Produktion des Impfstoffes in allen Produktionsstätten, die dies leisten können, erfolgen soll. Nicht nur bei BIONTECH/Pfizer, aber in deren Lizenz. „Wir sind schon auf der Intensivstation“ beschreibt Lindner die Situation und meint damit die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Lockdowns.

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