Jahrelang wurde die Verantwortung für den schäumenden Erbach zwischen der Entsorgungsverband Saar (EVS), dem Umweltministerium und der Stadt Homburg hin- und hergeschoben. Doch nach dem massiven Fischsterben Anfang dieser Woche sind die Sorgen um die Gewässerqualität dringlicher geworden. Der Erbach ist biologisch tot, ein Umstand, den die Grünen in Homburg als „vorhersehbaren Umweltskandal“ bezeichnen.
Katrin Lauer und Winfried Anslinger, Vertreter der Homburger Grünen, haben eine Reihe von Fragen an die Stadtverwaltung gestellt, um die Ursachen des Fischsterbens zu ergründen. Dabei geht es um den möglichen Einfluss von kontaminierten Abwasserfrachten und gelösten Sedimenten, sowie die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA).
Die Stadtverwaltung hatte bisher von Kontamination durch Einleitungsfrachten gesprochen, das LUA wiederum von gelösten Sedimenten nach starkem Regen. Die Grünen hinterfragen diese Erklärungen als „verharmlosend“ und „unwahrscheinlich“. Sie kritisieren die fehlende Sorgfalt und das Unwissen der Verantwortlichen, insbesondere in Bezug auf die Prävention solcher Vorfälle.
„Ein Stadt, die durch Industrie und Klinik derartige Schmutzfrachten in ihre Kläranlage einleitet, wäre verpflichtet, einen Überblick über mögliche Gefahren zu behalten“, kommentieren Lauer und Anslinger. Sie weisen auf das Einleiterkataster des LUA hin, das Informationen zu den im Kanalsystem von Homburg erwarteten Stoffen enthält. Ihrer Meinung nach wird dieses wichtige Instrument nicht ausreichend genutzt.
Die Grünen fordern nun Antworten auf ihre Fragen und wollen im nächsten Stadtrat eine Diskussion über die Ursachen des Fischsterbens und zukünftige Präventionsmaßnahmen führen. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Probleme der Gewässerverwaltung und zeigt einmal mehr, wie wichtig eine sorgfältige Überwachung und Prävention für den Schutz unserer natürlichen Ressourcen sind.